"Die Pflicht zu rebellieren"

Seite 4: Frankreich braucht warmen Winter

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Neues zum Thema zuverlässige Atomkraft: Der Fachinformationsdienst IWR berichtet, dass es in diesem Winter eng für die französische Stromversorgung werden könnte.

Der französische Übertragungsnetzbetreiber RTE habe eine Analyse vorgelegt, wonach im Januar und Februar zu einem Zehn-Jahrestief der zur Verfügung stehenden AKW-Leistung kommen wird.

Grund sind die anstehenden Revisionen in diversen Kraftwerken. Zusätzliches Unbill droht von den altersschwachen und maroden belgischen AKW, die für Frankreich ebenfalls eine Rolle spielen. Derzeit seien dort alle Reaktoren bis auf einen aufgrund von Mängeln, Pannen und Reparaturarbeiten vom Netz.

Sollte es in den kommenden Monaten zu einer mit 2012 vergleichbaren Kältewelle kommen, dann könnte es demnach schwierig mit der Stromversorgung in Frankreich werden. Beim Nachbarn auf der anderen Rheinseite wird nämlich viel mit Strom geheizt, so dass der Stromverbrauch umso mehr in die Höhe schnellt, desto tiefer das Thermometer fällt.

Katastrophenbericht

Was fehlt: Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am gestrigen Dienstag den Entwurf ihres Klimaberichts vorgelegt. Die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam spricht von einem "Klimakatastrophenbericht".

Das Aktionsprogramm von 2014 habe in allen Sektoren sein Ziel verfehlt. Um die anvisierte Minderung der Treibhausgase zu erreichen müssten bis 2020 die Hälfte aller Kohlekraftwerke stillgelegt werden. Ähnlichen Forderungen will ein breites Bündnis aus Umwelt- und entwicklungspolitischen Verbänden am 1. Dezember mit zentralen Demonstrationen in Köln und Berlin Nachdruck verschaffen.