Die Ukraine, der Krieg und die Interessen der Oligarchen

Seite 6: 6. Ukraine Teil eines Weltkonfliktes

Crome wies darauf hin, dass die westlichen Waffenlieferungen und Sanktionen auf einen Krieg gegen Russland auf dem Gebiet der Ukraine hinauslaufen. Ziel des Westens sei es Russland als konkurrierendes Machtzentrum auszuschalten. Russland soll zerschlagen werden, damit China keinen Partner mehr hat. Insofern geht die Bedeutung des Ukraine-Krieges deutlich über einen regionalen Krieg hinaus.

Das Instrument – Russland durch Aufstände in seinem Herrschaftsbereich zurückzudrängen – wurde schon im Ersten Weltkrieg von der deutschen Seite angewandt. Die Aufstände in Polen, dem Baltikum und der Ukraine waren zwar in Teilen erfolgreich, aber Deutschland verlor den Krieg trotzdem. Eine Entwicklung, die sich wiederholen könnte. Zumal ein bisheriges Paradigma der Militärs besagt – eine Atommacht verliert niemals einen Krieg!

Hofbauer ergänzte, dass es aus der Sicht des Westens um die zukünftige Weltordnung geht. Ein Sieg der NATO-Staaten wäre das Ende einer (eventuellen) multipolaren Ordnung. Aber da täuschen sich die westlichen Eliten. Die ökonomischen Kosten sind auch für die entwickelten Ökonomien Europas und Nordamerikas zu hoch. Der Krieg beschleunigt die Transformation hin zu einem asiatischen Jahrhundert. Zumal auch das als "größte Demokratie der Welt" verbrämte Indien sich offen für eine postwestliche Ordnung einsetzt.

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