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Über ein Jahrhundert lang steigerten Entwickler die Lichtausbeute von Lampen. In den 90er-Jahren gewann die Energiesparlampe – eine kompakte Bauart der Leuchtstoffröhre – nennenswerte Marktanteile bei Konsumenten. Im Zuge der Weiterentwicklung weißer Leuchtdioden (LED) müssen die Marketingleute der Hersteller jedoch umlernen, nunmehr geht's eher um die Farbtreue als um die Lichtausbeute. LED-Arrays mit drei oder vier additiv gemischten Farben sorgen für eine hohe Farbtreue – zum Preis einer etwas verminderten Lichtausbeute.
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Die Lichtausbeute einer Glühlampe im sichtbaren Bereich beträgt bestenfalls 4 Prozent, mindestens 96 Prozent der elektrischen Leistung entfallen demnach auf heiße Luft, sofern man den UV-Anteil vernachlässigt. Letztlich ist die Lichtausbeute, also der Wirkungsgrad, nur ein grober Anhaltspunkt, da nicht allein die Strahlungsleistung, sondern auch das Helligkeitsempfinden des menschlichen Auges entscheidend ist.
Halogenlampen weisen ungefähr eine doppelt so hohe Lichtausbeute auf. Eine Halogenlampe läuft nur mit einer Kolbentemperatur von mindestens 600 Grad Celsius, daher fertigt man den Kolben aus hitzebeständigem Quarzglas. Dieses lässt UV-Licht durch, was wiederum eine normale Glasscheibe als UV-Filter nötig macht.
Deutlich effektiver sind Leuchtstoffröhren, die sich jedoch erst im ansprechenden Design unter dem Namen Energiesparlampe bei Otto Normalverbraucher durchsetzen konnten. Wer will schon zuhause das Gefühl haben, in einer Bürozelle eines Großraumbüros zu wohnen?
Die Funktionsweise einer Energiesparlampe begrenzt ihre Lichtausbeute, wie das Beispiel einer mit Quecksilberdampf betriebenen Lampe zeigt: Trifft ein UV-Photon einer Wellenlänge von 250 Nanometer auf den Leuchtstoff, geht beim Umverteilen aufs sichtbare Spektrum ein Grossteil der Photonenenergie verloren. Immerhin ist eine Energiesparlampe bis zu fünf Mal so effizient wie eine Glühlampe.
Nach der Erfindung der blauen LED in den 90er-Jahren lag es nahe, auch weiße LEDs zu bauen, inzwischen bestehen bereits die Frontleuchten einiger U-Bahnen aus weißen LED. Weiße LED sind wiederum 5- bis 20-mal so effizient wie Energiesparlampen beziehungsweise Glühlampen; Details stehen in der Ausgabe vom 27.05.2005 der Zeitschrift Science in Band 308 auf Seite 1274.
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Leuchteffizienz (LE) und Lichtausbeute lassen sich nicht trivial ineinander umrechnen, da die Empfindlichkeit des menschlichen Auges zu berücksichtigen ist. Mit zweifarbigen LEDs lässt sich eine Leuchteffizienz von 425 Lumen pro Watt erzielen, nach dem heutigen Stand der Technik ist das das nonplusultra. Jedoch kann eine etwas ineffizientere, vierfarbige LED mit einer nahezu idealen Farbtreue aufwarten. Die coole Nachttischlampe
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