Fahrradfahren im Herbst: Sicherheitscheck und richtige Ausrüstung
Die Verkehrspolitik hat es bisher versäumt, Auto- und Radverkehr flächendeckend baulich zu trennen. Im Herbst steigt die Unfallgefahr. Tipps für Mutige sind gefragt.
Durch den früheren Einbruch der Dunkelheit und nasses Laub wird Radfahren im Herbst noch riskanter, als es vielerorts in Deutschland sowieso schon ist. 446 Menschen, die auf dem Fahrrad unterwegs waren, sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen gestorben. In der europaweiten Studie Urban Road Safety Index 2024 zur Verkehrssicherheit in Städten wurde die Radinfrastruktur in Deutschland vergleichsweise schlecht bewertet.
Lesen Sie auch:
Tesla im Aufwind: Trump-Regierung könnte selbstfahrende Autos begünstigen
Verkehrsprognose 2040: Auto und Lkw bleiben wichtigste Transportmittel
Vorpommern-Rügen setzt auf Wasserstoff-Busse im Linienverkehr
Wasserstoff: Erste Erfolge mit Ammoniak als CO2-freiem Treibstoff bei Schiffen
VW-Schock: Konzern plant Schließung von drei Werken in Deutschland
In Berlin und Köln hielten weniger als die Hälfte der Befragten die Radwege für sicher, in Hamburg waren es 52 Prozent – und München erreichte mit 62 Prozent den deutschen Spitzenwert. Zum Vergleich: Im finnischen Helsinki waren es 79 Prozent.
Mehrheit der für Tempo 30 und null Promille
Die Mehrheit der Deutschen sprach sich in der Umfrage für Tempo 30 als Maximalgeschwindigkeit in Städten und ein absolutes Alkoholverbot am Steuer aus. Die Sicherheit der Radwege betreffend wurde eine bauliche Trennung als besonders wichtig bewertet.
Eine Reform des Straßenverkehrsrechts, die es Kommunen ermöglichen sollte, flexibler über neue Tempo-30-Zonen, Radwege und Zebrastreifen zu entscheiden, war Ende 2023 im Bundesrat vorerst gescheitert, im Sommer dieses Jahres wurde dann ein Kompromiss erzielt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kritisierte darin zu unverbindliche Entschließungen.
Bis zur Umsetzung der "Vision Zero", die da heißt: keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr, ist es noch ein weiter Weg,
Zusätzliche Reflektoren und verlängerter Bremsweg
Nach dem Koalitionsbruch auf Bundesebene ist die Zukunft der Verkehrspolitik ungewiss – in aktuellen Umfragen sind die traditionell autofreundlichen Unionsparteien stärkste Kraft – und in Berlin zumindest hat die CDU an der Spitze der neuen Landesregierung 2023 erst einmal geplante Radinfrastrukturprojekte auf Eis gelegt. Nach wie vor gibt es große Lücken bei der Trennung von Auto- und Radverkehr, vielfach besteht diese Trennung nur in einem aufgemalten Streifen.
Die größtmögliche Sicherheit beim Radfahren bleibt demnach vorerst Privatsache. Da sich der Bremsweg bei Nässe verlängert, ist besonders vorausschauendes Fahren wichtig; und dass die Bremsen nicht abgenutzt sind.
Neben der regelmäßigen Wartung des eigenen Fahrrads und Überprüfung auf funktionierendes Licht sowie der Bremsen und Reifen sind Helm, reflektierende Kleidung und zusätzliche Reflektoren am Fahrrad zu empfehlen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.