Fukushima: Aufräumen wird noch Jahrzehnte dauern

Seite 3: Endlosgeschichte Endlager und anderes

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Und wie immer ist mal wieder viel mehr in Sachen Klima und Energie passiert, als hier gebührend berücksichtigt werden konnte. Zu erwähnen wären vielleicht noch die schweren Sturmfluten an der oberen US-Ostküste, und dass man dort befürchtet, dass die extremen Wasserstände in nicht allzu ferner Zukunft zum Normalfall werden.

Zu berichten wäre auch von einer Studie, die sich Gedanken macht, wie das Treibhausgas CO2 der Atmosphäre entzogen werden kann. Zermahlenes Basaltgestein wäre eine Option, mit der zugleich die Äcker gedüngt werden könnten. Das Gas würde durch Verwitterungsprozesse gebunden. Der Nachteil: die Kosten von über 100 Euro pro Tonne.

Außerdem könnte realistischer Weise nur ein Bruchteil der gegenwärtigen Emissionen dadurch kompensiert werden. Fazit der Autoren: "machbar, aber nicht der Königsweg". Derweil entwickelt sich die Standortsuche für ein Endlager für den hochradioaktiven Müll zu einer Endlosgeschichte. Bis 2031 soll sie abgeschlossen sein.

Wir erinnern uns: In den 1970ern und 1980ern wurde dem westdeutschen Publikum von sozial- und christdemokratischen Bundeskanzlern - den beiden Helmuts - versichert, die Entsorgung sei geklärt. Schließlich war das ja nach dem Atomgesetz Voraussetzung für die Betriebserlaubnis der AKW.

Doch inzwischen haben sich die Zwischenlager längst zu Dauerlagern entwickelt. Die Kampagnen-Organisation .ausgestrahlt hat gerade eine Karte mit 129 Landkreisen und kreisfreien Städten veröffentlicht, die in die Suche einbezogen werden könnten, weil es unter ihrem Boden die Gesteinsformationen gibt, die das Standortauswahlgesetz als potenzielles Endlager benennt.

Ach ja die Erinnerungen ... Hat noch jemand im Ohr, wie es 2011 hieß, Deutschland würde sich jetzt vom französischen Atomstrom abhängig machen?

In Wirklichkeit sind seither die Netto-Stromexporte von Jahr zu Jahr gestiegen. Zuletzt betrugen sie 2017 52,27 Milliarden Kilowattstunden. Das war 72 Prozent der Nettoproduktion der noch verbliebenen deutschen AKW.

Tatsächlich hat Frankreich während der zurückliegenden Kältewelle mal wieder besonders viel Strom unter anderem aus Deutschland einführen müssen und damit den hiesigen Börsenstrompreis ein wenig in die Höhe getrieben, wie der Fachinformationsdienst IWR schreibt.

Schuld war nicht nur die unsinnige Angewohnheit, mit Strom zu heizen, sondern auch der Ausfall mehrerer AKW. Man darf drauf gespannt sein, ob daraus vielleicht doch noch einmal Lehren gezogen werden.