Glyphosat und Insektensterben, Dürre durch Windräder, Lebensmittelverschwendung
Seite 3: Welcher (essbare) Anteil der Ernte wird weggeworfen und von wem?
- Glyphosat und Insektensterben, Dürre durch Windräder, Lebensmittelverschwendung
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- Welcher (essbare) Anteil der Ernte wird weggeworfen und von wem?
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Unter dem Artikel "Bauernpräsident warnt: Versorgung mit Lebensmitteln nur noch wenige Monate sicher" von Bernd Müller, in dem es um Befürchtungen von Ertragsverlusten aufgrund von Kunstdüngermangel geht, entspinnt sich eine Diskussion über die Lebensmittelverschwendung in Deutschland.
Im Thread "50 Prozent der Ernte wird weggeworfen" wird diskutiert, welcher essbare Anteil der Ernte denn wirklich im Müll landet, und wer dafür verantwortlich ist – der Handel oder die privaten Konsument:innen.
Antworten auf diese Fragen muss das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft regelmäßig an die EU-Kommission liefern. Für das Jahr 2020 liest sich der Bericht des BMEL folgendermaßen:
Der Erhebung zufolge betrug im Jahr 2020 die Gesamtabfallmenge ca 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle (Frischmasse). Dazu gehören neben übrig gebliebenen Speiseresten und nicht verkauften Lebensmitteln auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, Strünke und Blätter, Kaffeesatz oder Knochen. Hinzu kommen weitere Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lebensmittelkette.
Davon entfielen auf die Primärproduktion 2 Prozent, auf die Verarbeitung 15 Prozent, den Handel 7 Prozent, die Außer-Haus-Verpflegung 17 Prozent und auf die privaten Haushalte 59 Prozent.
Jeder Verbraucher und jede Verbraucherin wirft demnach etwa 78 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg, darin sind allerdings auch Unvermeidbares wie Nuss- und Obstschalen, Kaffeesatz, Knochen und Verdorbenes enthalten.
Bericht des BMEL
Welchen Anteil hat nun nicht Essbares an den Abfällen? Dies variiert natürlich von Lebensmittel zu Lebensmittel, in einer Studie der GfK von 2020) zu Lebensmittelabfällen der Haushalte entfielen 59,5 Prozent auf "nicht vermeidbare" Lebensmittelabfälle, 40,5 Prozent hingegen wären vermeidbar gewesen.