Groß, größer - Dubai

Eine Fotoreportage von der Baustelle der Zukunft

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Die Stadt der höchsten Türme, der größten Einkaufscenter, der Mega-Projekte, der ausgelebten Phantasien weltbester Architekten, der Sales Center, des schnellen Geldes - das ist Dubai. Die Stadt der Superlative ist eine Baustelle der Zukunft. Nirgendwo sonst auf der Erde drehen sich mehr Kräne auf einem Fleck. Diejenigen, die Dubai zu dem machen, was es ist, kommen aus den ärmsten Ländern der Welt wie Pakistan und Bangladesh. Ein Heer von Arbeitern, die von einem besseren Leben träumen und doch, trotz unermesslichem Reichtum vor Augen, arm bleiben.

Alle Bilder: Heike Baldauf

Visitenkarte in exponierter Lage: Die Twin Tower am Dubai-Creek, einem Meeresarm im Herzen der Stadt, sind der Sitz des German Innovation Centre (GIC). Weitere Büros, Cafés, Restaurants und eine Shopping Mall befinden sich hinter der blau schimmernden Fassade.

Bei abendlichen Verkaufsveranstaltungen wechseln hundertfach Appartements und Büros den Besitzer. Wer als Ausländer Eigentum erwirbt, erhält eine Aufenthaltsgenehmigung.

Türme, wohin man schaut. 500 sind gleichzeitig in der Stadt im Bau.

Burj Dubai soll Ende 2008 fertig werden. Bis dahin wird seine tatsächliche Höhe von Architekten und Investoren geheim gehalten. Noch vor einem Jahr meldeten unterschiedliche Medien der Region eine endgültige Höhe um die 700 Meter; jetzt ist von etwa 1000 Metern die Rede. Alle drei Tage wächst das einmal höchste Gebäude der Welt im Areal der Bussines Bay um ein Stockwerk.

Eine von Dubais Mega-Baustellen ist die Business Bay. Im Ausstellungsraum erhalten Besucher einen Überblick. Die "tanzenden Türme" vom Team der Londoner Architektin Zaha Hadid (rechts hinten) stehen bisher nur auf dem Reißbrett.

Healthcare City ist, wie der Name schon sagt, eine Stadt in der Stadt. 4.6 Milliarden Euro fließen in den künftigen Standort von Forschungs- und Rehaeinrichtungen, Kliniken, Arztpraxen, Laboren, Wohnheimen und einem Hotel für die Angehörigen der künftigen Patienten.

Wo wohnst du? Was hier steht, verkauft sich schneller als die Brötchen beim Bäcker.

Kein Traum: Milliardär Sol Kerzner investiert in ein neues Atlantis-Hotel in Dubai. An der Spitze der künstlichen Insel "The Palm Jumeirah" entstehen bis zur geplanten Eröffnung Ende 2008 zwei miteinander verbundene Türme. In 1539 Zimmern und Suiten, einem großen Gastronomie- und Unterhaltungsbereich sollen sich die Gäste aus aller Welt erholen können. 65 000 Meeresbewohner werden hier angesiedelt.

Innenarchitektur im Burj al Arab. Das mit 321 Metern höchste Hotel der Welt hat seine Ideengeber und Dubai weltweit bekannt gemacht. 70 000 Kubikmeter Beton und 9000 Tonnen Stahl formen 28 Stockwerke in einem wabenartigen Gebilde.

Gäste in der Lobby des Burj al Arab. Ein Wasserspiel, das sich farblich verändert wie das Hotel in der Nacht, untermalt leise jede Unterhaltung.

Das Burj al Arab wechselt am Abend seine Farbe. Hier erstrahlt es in Blau. Sekundenschnell und fast unmerklich gelangt der Gast zu den 202 Suiten, sobald sich die mit Blattgold belegten Türen der Fahrstühle geschlossen haben. In den märchenhaft luxeriösen Räumen über zwei Etagen lesen persönliche Butler aus aller Herren Länder den Bewohnern jeden erdenklichen Wunsch von den Augen ab.

Weißer Sandstrand umgibt das Jumeirah Beach Hotel. Wie sein Nachbar, das Burj al Arab, kommt es mit einem aufgeblähtem Segel daher.

Dhaus am Dubai-Creek. Wie schon vor Jahrhunderten werden hier Waren aller Art entladen.

Der Goldsouk von Dubai ist der Handelsplatz mit dem meisten Umsatz für Goldschmuck weltweit.

Hier ist alles echt, was glänzt. Am Abend, wenn die Sonne Fassaden und Türme in Dubai vergoldet, gehen Einheimische Männer mit ihren Familien im Souk einkaufen.

Stau auf den Straßen in die Stadt. Wer morgens und abends zwischen dem Nachbaremirat Sharjah und Dubai pendeln muss, braucht manchmal drei Stunden Fahrtzeit für 15 Kilometer. Bis 2020 will das Emirat das Problem mit neuen Schnellstraßen in den Griff bekommen haben. Momentan ist eine Metro im Bau.

Die Jugend der Emirate ist modern, traditionsbewusst und gebildet.

Tausende Gastarbeiter suchen ihr Glück in Dubai. Sie verschulden sich, um hier auf einer der vielen Baustellen zu schuften. Doch oft müssen sie monatelang auf ihren spärlichen Verdienst warten. Unfälle und Selbstmorde sind an der Tagesordnung.