Gut, dass es vorbei ist ...

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Mission und Vision: Star Wars, Extinction Rebellion und die Kündigung des Generationenvertrags

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Die Einleitung ist klassisch: Wieder zieht sich über ein Panoramabild des Sternenhimmels ein Schriftzug, der sich nach hinten verjüngt. Aber in diesem Fall gibt es gleich drei Blöcke mit drei Erzählsträngen, die da eingeleitet werden müssen, und man tut sich gleich schon mal schwer, sich daran zu erinnern: Wer war dies jetzt noch mal?

Ein Film nicht für jeden, sondern für Kenner, für alle, die firm sind im Star Wars-Universum. Beflissen wird alles zu Ende erzählt, ohne Humor, ohne Überraschungen.

Yoga und Selbstoptimierung

Am Anfang sieht man die Hauptfigur Rey im Yoga-Schneidersitz drei Meter über dem Boden schweben und um sie herum schweben auch alle möglichen Steine im Raum - allein durch ihre Konzentration in die Luft gehoben. Sie ist auf ihrem täglichen Trainingskurs: Yoga und Selbstoptimierung gehen auch in der Welt von "Star Wars" ein perfektes Bündnis ein.

Das ist zu Beginn ein fast schon ironischer Verweis auf die Ursprünge des Star Wars Stoffes aus den 1970er Jahren mit ihrer Späthippie-Philosophie: Einer Mischung aus Zen-Buddhismus, Wassermannzeitalter und Taoismus - später kommt so etwas nicht mehr vor, aber wie in allen Star-Wars-Filmen geht es auch hier durchaus um die Macht des Geistes und die Macht der Gefühle, um den Ausgleich von Ying und Yang.

Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker (29 Bilder)

Bild: © Lucasfilm

Künstlerisch ist "Star Wars" ein offenes Kunstwerk im Sinne Umberto Ecos: Es gehört dem Publikum, jeder macht etwas ganz Eigenes daraus, und jeder macht etwas anderes daraus - es ist nicht festgelegt. Moderne Kunstwerke sind offen für Deutung jeder Art.

So ist auch dies zuerst mal ein Weltraumabenteuer, das vom universalen Kampf von Gut gegen Böse erzählt, auf der großen Ebene vom Imperium gegen die Rebellion, auf der kleinen persönlichen Ebene von der Familie: Söhne gegen Väter, Geschwister gegeneinander, Mütter gegen Söhne. Ein Dutzend verschiedene Figuren steht im Zentrum, darin eine Kleinfamilie, es gibt Gute und Böse, Kinder suchen ihre Eltern, können nicht sicher sein, wer ihre Eltern sind, wachsen bei Adoptiveltern auf. Im Mittelpunkt: eine messianische Erlöser-Figur mit magischen Kräften. Sie heisst Rey - also König auf Spanisch. Diese Frau muss sich selbst finden, sich definieren und erwachsen werden.