Held Terminator

Vorbild der Kinder

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Eine eben veröffentlichte Studie der UNESCO stellte fest, daß Terminator - passend zum gegenwärtig sich aufschaukelnden High-Tech-Krieg zwischen den "Guten" und den "Bösen -, der von Schwarzenegger dargestellte Cyborg oder Android, die bekannteste Medienfigur für die Kinder auf der ganzen Welt sei. 88 Prozent der Kinder würden ihn kennen. Er sei ein "globales Symbol".

Die Aufgabe des Terminators ist ganz einfach: Finden und Zerstören. Dafür ist er bestens gerüstet, der Wunderritter der technischen Welt, dessen Leben aus Action und Spezialeffekten besteht. Mehr als die Hälfte der von der Untersuchung befragten Kinder, die in einer Umgebung leben, die von Kriegen, Gewalt und Kriminalität geprägt ist, wollen wie ein Roboter sein, also wohl unschlagbare Kräfte besitzen, unverwundbar sein und von Gefühlen nicht weiter tangiert zu werden. Andererseits wurde der Terminator auch gut und half dabei, die Welt gegen das Böse zu retten. Woran also orientieren sich die Kinder?

Durchgeführt wurde die Erhebung von Jo Groebel von der Universität in Utrecht, der hier wie auch schon früher den Medien die Schuld für die Neigung zur Gewalt gibt. Das Fernsehen - immerhin hatten 93 Prozent der 5000 befragten 12-jährigen Kinder eine Möglichkeit zu fernsehen - habe eine globale Kultur geschaffen und durch die Allgegenwärtigkeit von Gewalt auf dem Bildschirm die Welt gewaltsamer gemacht. Brutal waren zwar früher Mythen und Märchen auch, aber natürlich könnte die Konkretheit der Bilder sich unvermittelter in die Seelen der Kinder einprägen als Worte oder andere Darstellungen. Durchschnittlich sehen die Kinder am Tag drei Stunden TV und leben so bereits einen guten Teil ihres Tages in einer Medienumgebung, die permanent Neues und tatsächlich viel Gewalt als Aufmerksamkeitsfalle zeigt. Goebel sieht die Wirkung von dargestellter Gewalt auf die Gewaltbereitschaft vor allem dadurch begründet, daß aggressives Verhalten in Filmen oft belohnt oder zumindest nicht bestraft werde. Die Wirkung von Medien ist freilich weiterhin umstritten

Wesentlich stärker als Mädchen, die ihre Aufmerksamkeit eher auf Popstars richten, sind die Jungen von den gewalttätigen Helden und Heroen fasziniert. Am höchsten stehen die Actionhelden in Asien mit 34 Prozent auf der Topliste, gefolgt von Europa und Amerika mit 25 Prozent. Den geringsten Eindruck hinterlassen sie offenbar in Afrika mit 18 Prozent, was immer das auch bedeuten mag.

Aber was soll man von Wissenschaftlern halten, die wie Moravec oder Hugo de Garis glauben, daß es demnächst Roboter geben werde, die intelligenter als Menschen würden sein und deswegen eine Art von Machtübernahme seitens der Roboter stattfinden werde? Auf einer Konferenz erzählte der KI-Forscher de Garis, wie CNN berichtet, daß "wir niemals sicher sein dürfen, daß diese Artellects, wie wir sie nennen, nicht dazu kommen, daß die Menschheit ein Pest sei, und sie deswegen versuchen, uns auslöschen, wobei sie so intelligent sind, daß sie dies auch leicht bewerkstelligen könnten." Ist der Terminator und sein Kampf mit der Menschheit also auch schon in die Köpfe der Wissenschaftler eingezogen?