Ist die Lieferung von Pizzen mit "Landdrohnen" mehr als nur ein Werbegag?

Seite 2: Sind Lieferroboter bestenfalls Technik für die Vorstädte?

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Jetzt also sollen die Lieferroboter Pizzen in ausgewählten niederländischen und deutschen Städten ausliefern. In Amsterdam wurde der Anfang gemacht, Hamburg soll die erste deutsche Stadt werden. In der deutschen Pressemitteilung fährt der Lieferroboter angeblich schon mit 16 km/h. Karsten Freigang, Geschäftsführer Domino’s Deutschland, meint: "Als Marktführer weltweit und auch hier in Deutschland möchten wir für unsere Kunden die Technologie der Zukunft erlebbar machen. Unser Anspruch ist es, stets höchste Qualität und besten Service zu bieten."

Bild: Starship Technologies

Domino's Pizza Enterprises sieht dies wohl vor allem als Werbegag, obgleich angeblich eine Roboterabteilung gegründet wurde, um das Projekt zu begleiten. Die Pizza-Auslieferung wurde bereits in Australien und Neuseeland getestet. In Neuseeland hat man auch schon mal eine Pizza mit einer fliegenden Drohne geliefert. Sinn der Tests soll sein, schon einmal vorzusorgen, weil man angeblich Personalprobleme bekommen wird: "Mit unseren Wachstumsplänen für die nächsten 5-10 Jahre werden wir einfach nicht genug Lieferfahrer haben, wenn wir nicht schauen, unsere Flotte durch Initiativen wie dieser zu erweitern", meinte CEO Don Meij. Abhängig von der Größe der Pizzen könnten bis zu 8 Pizzen oder Pizzen mit Beilagen, Dessert oder Getränken geliefert werden.

Man wird sehen müssen, ob diese Vororttechnik, die in den belebten Stadtzentren ebenso wie vermutlich Drohnenlieferungen wenig Chancen haben dürfte, mehr als ein Gag ist. Zwar heißt es etwa, dass ein Angestellter in der Zentrale bis zu 100 der Lieferroboter überwachen könnte, um einzugreifen, wenn es erforderlich sein sollte, aber er wäre schon überfordert, wenn nur zwei gleichzeitig auf Probleme stoßen. Sollten mehr dieser Lieferroboter unterwegs sein, würden sich Pannen und Verwicklung in Unfällen entsprechend häufen, zudem könnten sie Opfer von Vandalismus werden. Da reicht dann kein Angestellter in der Zentrale aus, sondern die Roboter müssen eingesammelt und repariert werden. Und ob sie auch bei heftigem Regen und Schneefall, in der Nacht und bei Nebel sicher unterwegs sind? Und bleiben sie in Menschenmassen einfach stecken, wenn vor und hinter ihnen, rechts und links Menschen sind? Bleiben sie dann höflicherweise stehen, bis der Akku aus ist?