Seite 3: Risikoabschätzung und Versicherungen

Die Nuklearindustrie erzählt in letzter Zeit wieder mal das alte Märchen vom völlig sicheren Reaktor. Wie groß die Risiken wirklich sind, wurde in einer norwegischen Studie untersucht, was zur Einstellung des entsprechenden Reaktorprojektes führte.

Die Risiken der Nukleartechnologie werden immer heruntergespielt und wegdiskutiert, aber sie bleiben deshalb trotzdem real. Nur, dass kein normaler Bürger eine ordentliche fundierte Risikoabschätzung vornehmen kann. Das ist eine Sache für Spezialisten. Und die haben im Auftrag der Versicherungsunternehmen diese Analysen längst durchgeführt, mit dem Ergebnis, das Atomunfälle und Schäden durch radioaktive Verstrahlung nicht versicherbar sind. Nachzulesen in den Ausschlussbedingungen jeder Versicherungspolice.

Eigentlich hätte dies das Aus für die Kerntechnik bedeuten müssen. Aber stattdessen wurden eben Versicherungen mit völlig unzureichenden Deckungssummen vorgeschrieben und abgeschlossen. Und wenn der Schaden größer wird (z.B. Fukushima), soll der Staat einspringen. Praktisch bleiben die Betroffenen dann auf ihren Schäden sitzen, da betroffene Staaten gar nicht in der Lage sind, diese Schäden zu übernehmen.

Selbst wenn es gelänge, mit neuen Konzepten, wie z.B. dem Flüssigsalzreaktor, Reaktoren herzustellen, die gegen eine Kernschmelze wirklich gesichert sind, ist die Nutzung der Kernenergie abzulehnen. Sie produzieren nun mal große Mengen radioaktiven Abfall und außerdem ist eine Freisetzung von Radioaktivität durch irgendwelche Leckagen (z.B. in Folge von Korrosion) beim Betrieb von derartigen Anlagen auch nie völlig auszuschließen.

Dazu kommt: Wir brauchen diese Hochrisikotechnologie auch gar nicht. Schließlich haben wir mit den regenerativen Energien eine bessere Alternative. Und die ist vermutlich auch noch billiger, wenn man wirklich alle Kosten einrechnet. Wenn wir versuchen, die Klimakatastrophe durch die Nutzung der Kernenergie zu verhindern, treiben wir nur den Teufel mit dem Beelzebub aus.