Klimaschutz: vom Ladenhüter zum Bestseller
Seite 4: Der Verursacher des Schlamassels wird zum Hoffnungsträger ...
- Klimaschutz: vom Ladenhüter zum Bestseller
- Die Welt kann es sich leisten, die Welt zu retten
- Staaten sorgen sich um die natürlichen Grundlagen des Geschäfts
- Der Verursacher des Schlamassels wird zum Hoffnungsträger ...
- Die Enttäuschung über die nächste Klima-Konferenz ist programmiert
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In die Abteilung "Chancen" gehören daher auch und vor allem die Industrie und die ihr zuarbeitenden mittleren und kleineren Betriebe. So wandeln sich die maßgeblichen Verursacher des Klima-Schlamassels in Hoffnungsträger für eine nicht allzu katastrophale und damit nicht mehr benutzbare Umwelt. In den Worten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI): "Klar ist: Unsere Industrien brauchen Energie - versorgungssicher, konkurrenzfähig und erneuerbar. Dazu müssen erneuerbarer Strom und Power-to-X- (zum Beispiel Strom zu Wasserstoff (H2) - B.H.)
Angebote auf- und ausgebaut und die dafür notwendigen Infrastrukturen geschaffen werden. Weil wir aus heutiger Sicht diese Angebote auch zukünftig nicht allein in Deutschland oder der EU bereitstellen können, muss die internationale Vernetzung vorangebracht werden (Beispiel H2-Partnerschaften).
Die Unternehmen haben sich bereits auf den Weg gemacht. Damit sie wettbewerbsfähig am Ziel ankommen, müssen die nächste Bundesregierung und die EU-Institutionen die Unternehmen dabei unterstützen, innovative "grüne" Prozesse unter globalen Wettbewerbsbedingungen zu etablieren und zu betreiben.
Mit der Transformation der Produktion muss sich auch die Nachfrage anpassen. Heißt: Parallel müssen Märkte für grüne Produkte initiiert werden."
Was kann man auch vom Kapital anderes erwarten als die Sorge um weiteren Profit. Dafür muss die Politik sich gefälligst um wie bisher zuverlässig zur Verfügung stehende und günstige Energie kümmern. Wenn das gewährleistet ist, gern auch aus Wind, Sonne & Co. Aber nur, wenn die Kosten der "Transformation" die Unternehmen nicht im internationalen Wettbewerb benachteiligen. Die neuen Geschäftschancen "grüner Produkte" nimmt man natürlich auch gern mit. Die Ausbeutung der Natur läuft dann "nachhaltig" weiter - die der Menschen übrigens auch.
...und die Geldbesitzer finanzieren die "Transformation" nur zu gern
Das Kapital zieht also mit, es hat die Ansagen der Politik und damit die neuen Voraussetzungen und Gelegenheiten für das Geschäft der Zukunft verstanden. Ebenfalls mit dabei: die Kollegen der Geldinstitute und Fonds. Sie finanzieren nur zu gern die vielen anstehenden "nachhaltigen" Investitionen.
Schließlich suchen Anleger weltweit händeringend nach verlässlich zinsbringenden Geschäften. Der Boom auf dem Markt nachhaltiger Finanzprodukte verwundert daher nicht: Ob es einzelne Projekte sind oder Staaten, die Kredite für ihre Klimaprogramme aufnehmen - der Geldbedarf in dieser Hinsicht wächst sicher, und er basiert auf dem unbedingten Willen der führenden Nationen, ihr Kapital für die Konkurrenz um Klima-Profite am besten auszustatten.
Für Nationen wie USA, China oder Deutschland hat sich der einstige "Ladenhüter" Klimaschutz, der lange Zeit halt so mitlief in der Weltpolitik, durch doppelte Beschleunigung zu einem "Bestseller" gemausert: Die Chancen im Hinblick auf unabhängige Energieerzeugung sowie neues Geschäft haben sich in letzter Zeit stark verbessert. Der Wettbewerb der führenden Staaten darum hat sich entsprechend intensiviert.
Parallel dazu sind allerdings die geschäftsschädigenden Wirkungen des Klimawandels immer deutlicher geworden und die Prognosen über den weiteren katastrophalen Verlauf immer genauer - weltweit, und das bedeutet auch: für Deutschland unmittelbar, selbst in gemäßigter Klimazone. Und mittelbar, denn von wo wollen die deutschen Firmen Rohstoffe und Vorprodukte beziehen und an wen ihre Waren verkaufen, wenn die potenziellen Lieferanten und Abnehmer verwüstet sind?
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