Kritiker der israelischen Regierung setzt Recht auf Vortrag durch

Seite 2: Ablehnung der Staatsführung Israels und Verurteilung des Hamas-Terrors

Eigentlich sollte die Veranstaltung in der Volkshochschule Heidelberg stattfinden, doch diese hatte den Raum aus Angst vor Tumulten abgesagt.

Über den Vorgang berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung ausführlich und ausgesprochen sachlich. Den Berichten ist zu entnehmen, dass Georg Stein in seinem Vortrag Kritik an israelischer Politik geübt, jedoch auch betont hat, dass der Überfall der Hamas am 7. Oktober verabscheuungswürdig und mit nichts zu entschuldigen sei.

Tatsächlich ist der Heidelberger Verleger ein Urgestein im Kampf für Frieden im Nahen Osten. Unter dem Motto "Von Arafat bis Zappa" bestimmen zwei Schwerpunkte das Programm des nach der weltberühmten antiken syrischen Ruinenstadt Palmyra benannten und 1989 gegründeten Verlages.

Zu zahlreichen Bänden zur Rockmusik kommen politische Sachbücher zum israelisch-palästinensischen Konflikt und zur arabisch-islamischen Welt.

Die verlegerische Tätigkeit ist bestimmt von der Notwendigkeit eines Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern sowie dem Westen und der arabisch-islamischen Welt.

Die Vorwürfe der Hochschule für Jüdische Studien weist der Verleger denn auch "in aller Entschiedenheit" zurück. In einem am 8. November verbreiteten offenen Brief geht er ausführlich auf die Unterstellungen ein.

Die Anschuldigungen seien "unwahr, beleidigend und ehrabschneidend. Strafrechtlich erfüllen sie den Tatbestand der üblen Nachrede und Verleumdung."

Seinem Vortrag im Eine-Welt-Zentrum "eine einseitige Ausrichtung" zu unterstellen, ohne dass seine Kritiker überhaupt wussten, worüber er sprechen würde, sei "einfach nur unseriös". Genauso die Feststellung, die geplante Veranstaltung könne "Israel-Hass" verbreiten. "Nichts liegt mir ferner", betont Stein.

Der Versuch, das Eine-Welt-Zentrum zu einer Veranstaltungsabsage zu bewegen, sei "anmaßend". Es gehe nicht an, dass die Hochschule für Jüdische Studien "quasi allein entscheidet", wer sich zum israelisch-palästinensischen Konflikt äußern dürfe und wer nicht. "Noch leben wir in einem Staat mit einer grundgesetzlich geschützten Meinungsfreiheit."

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