Kritiker der israelischen Regierung setzt Recht auf Vortrag durch
Seite 3: Erklärung in Verteidigung der Meinungsfreiheit
- Kritiker der israelischen Regierung setzt Recht auf Vortrag durch
- Ablehnung der Staatsführung Israels und Verurteilung des Hamas-Terrors
- Erklärung in Verteidigung der Meinungsfreiheit
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Die ausführliche Stellungnahme des Palmyra-Verlegers ist politisch in ihrer Klarheit und Konsequenz beachtlich und kann anderenorts Mut machen, die Meinungsfreiheit gegen mittlerweile grenzenlos gewordene Antisemitismus-Vorwürfe und Unterstellungen auf Israel-Feindschaft zu verteidigen.
Einer Einladung der Lokalpresse an beide Seiten zu einem Disput stimmte der Verleger ausdrücklich zu. Rektor Arnold ließ über seine Pressestelle ausrichten, er habe "kein Interesse an einem Gespräch mit Herrn Stein".
Baden-Württembergs Antisemitismus-Beauftragter Blume verlangt derweil eine Prüfung. "Ich hoffe, hier werden durch die Verantwortlichen in Heidelberg die Texte und Reden ausgewertet und, wo nötig, Grenzen gezogen", lässt der CDU-Politiker sich in der RNZ zitieren.
Wen er dabei in der Zuständigkeit sieht, sagte er laut Lokalzeitung nicht. "Wenn vor Ort jedoch niemand Verantwortung übernähme, so würde ich mich landesseitig einschalten", lässt er dafür wissen.
Verleger Georg Stein zeigt sich von Blumes Vorgehen nicht überrascht. "Quasi eine Drohkulisse aufzubauen, ist absurd, aber irgendwie auch typisch ‚The Länd‘", kommentierte der Palymra-Geschäftsführer gegenüber der RNZ.
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"Herr Blume sieht sich schon länger dem Vorwurf ausgesetzt, die berechtigte Kritik an der Politik Israels mit seinem wichtigen Auftrag als Antisemitismus-Beauftragter zu verwechseln", so Stein. Zu einem offenen Gespräch mit Innenminister Strobl und Blume sei er gerne bereit.
Dass sich die Hochschule für Jüdische Studien in Schweigen hüllt – eine Antwort hat Georg Stein nicht erhalten, ein Gespräch mit ihm wird abgelehnt --, stößt in Heidelberg auf Unverständnis und Kritik.
Leser der Lokalpresse empört
"Kann es ein besseres Marketing für den Palmyra-Verlag geben?", fragt ein Leser der Lokalpresse. "In der Psychologie beschreibt man das, was Prof. Dr. Werner Arnold da treibt als Streisand-Effekt. Hätte der Professor mal lieber vorher auf Wikipedia nachgeschaut. Gute Geschäfte wünsche ich (dem Verlag)."
Schade, dass hier vonseiten der Jüdischen Hochschule Spalten statt Dialog geübt wird. Beunruhigend zudem in der gegenwärtigen, aufgeheizten Debatte die Versuche politisch motivierter Zensur nicht genehmer Positionen durch die HfjS und Rektor Arnold.
Die Diskreditierung des Palmyra-Verlages als Propagandaplattform gegen Israel kann ich als gelegentlicher, kritischer Besucher entsprechender Veranstaltungen (zufällig auch des von der HfjS inkriminierten Vortrages im Welthaus) nur als grotesk und völlig realitätsfern bezeichnen. Vielmehr erlebe ich dort das starke Bemühen, sowohl Israelis als auch Palästinensern ein Forum der Verständigung zu geben, im Interesse einer gerechten Lösung im Nahen Osten für beide Seiten und einer Beendigung der Gewaltspirale.
Der fürchterliche Hamas-Überfall auf Israel erfuhr im Übrigen prominente Anteilnahme in dem historisch umfassenden Vortrag von Herrn Stein. Als Beobachter des thematisierten Konfliktes muss sich einem der Eindruck aufdrängen, dass es Herrn Arnold weniger um Austausch und Dialog, sondern vielmehr um die fragwürdige Durchsetzung exklusiver politischer Ansichten und Interessen geht. Nicht anders lassen sich die ungeheuerlichen Zensurversuche und das Ausschlagen des konstruktiven Gesprächsangebots der RNZ verstehen.
Ganz im Sinne der Verteidigung der Meinungsfreiheit und Demokratie ist es ausdrücklich zu begrüßen, dass die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg mit ihrem Vorgehen gegen eine friedenspolitische Diskussionsveranstaltung gescheitert ist. "Die Hoffnung auf eine Lösung lebt weiter" – diese Schlagzeile der Lokalpresse weist über den Tag hinaus.
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