Lubmin wird zum Wasserstoff-Zentrum: Neues Großprojekt geplant
In Vorpommern entsteht eine der größten Wasserstoff-Produktionsanlagen Deutschlands. Investoren setzen auf den Standort Lubmin. Was macht ihn so attraktiv?
In Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern soll eine der größten Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff in Deutschland entstehen. Wie das Unternehmen PtX Development und der Investmentmanager KGAL am Dienstag mitteilten, wurde ein Finanzierungsvertrag für den Bau einer großen Elektrolyse-Anlage unterzeichnet. Über die Höhe des Investitionsvolumens sei Stillschweigen vereinbart worden.
Gigawatt-Anlage soll 100.000 Tonnen Wasserstoff jährlich produzieren
Die geplante Anlage soll nach Fertigstellung eine Gesamtleistung von mehr als einem Gigawatt (1.050 Megawatt) haben und jährlich rund 100.000 Tonnen klimaneutralen Wasserstoff produzieren. Zum Vergleich: Derzeit beträgt die nachhaltige Elektrolyseleistung in ganz Deutschland weniger als ein Gigawatt.
"Lubmin ist ein einzigartiges Vorhaben. Der Standort ist einer der Dreh- und Angelpunkte für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland", sagt Alan Cadmus, geschäftsführender Gesellschafter von PtX Development. Die Nachfrage der Industrie nach grünem Wasserstoff sei enorm und werde weiter stark steigen.
Ideale Standortbedingungen in Lubmin
Der Standort Lubmin bietet nach Ansicht der Projektpartner ideale Voraussetzungen für die Produktion und Vermarktung von grünem Wasserstoff. Am Greifswalder Bodden gelegen, kommen hier die Kabel der Offshore-Windparks an. Zudem befindet sich in Lubmin ein Knotenpunkt des Gasfernleitungsnetzes. Ein Teil davon soll für die Verteilung von Wasserstoff genutzt werden.
Besonders wichtig ist der direkte Zugang zum geplanten deutschen Wasserstoff-Kernnetz. Auf dem Nachbargrundstück soll ab 2025 das Gascade-Projekt FLOW in Betrieb gehen, das den Zugang zum 9.700 Kilometer langen Gesamtnetz sicherstellt.
CO2-neutral hergestellter Wasserstoff, etwa auf Basis von Strom aus Windkraft, gilt als wichtiger Energiespeicher für eine klimaneutrale Zukunft. Bei seiner Verbrennung entsteht lediglich Wasser und kein klimaschädliches Treibhausgas. Die Produktion ist allerdings energieintensiv.