Mehr als nur Raubkunst: Der Westen und sein koloniales Erbe

Seite 5: Die Niederlande und ihr koloniales Erbe

Mit der Gründung der Republik im Jahre 1581 begann für die Niederlande das Goldene Zeitalter. Es dauerte fast ein Jahrhundert an und machte das kleine Land mit Innovationen, erneuerbarer Energie mit den windgetriebenen Sägemühlen für den Schiffbau, qualifizierte Einwanderung durch Religionsfreiheit und vielem mehr zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt.

Zu den wirkungsvollsten Innovationen gehörte 1602 die erste Aktiengesellschaft der Finanzgeschichte, die Vereenigde Oostindische Compagnie (VOC). Sie legte den Grundstein für eine Seemacht ersten Ranges, die weltweit befestigte Stützpunkte, Handelskontore und Siedlungen gründete. Aggressiv bekämpfte sie die älteren portugiesischen und spanischen Interessen in Südostasien und erwirtschaftete mit den begehrten Gewürzen der Region fabelhafte Gewinne.

Von 1602 bis 1949, fast 350 Jahre, beherrschten die Niederlande ein riesiges Kolonialreich, das heutige Indonesien. In Amerika gründeten niederländische Siedler 1613 Neu-Amsterdam, das heutige New York.

In Südamerika sind niederländische Kolonien spät in die Unabhängigkeit entlassen worden, Surinam 1975, Aruba, eine Tropeninsel nördlich von Venezuela und kaum grösser als Bonn, bleibt nach Unabhängigkeitsbestrebungen in den 1980er Jahren einvernehmlich ein Teil der Niederlande.

Aruba und die etwas größeren Inseln Bonaire und Curacao, auch als ABC-Inseln oder historisch als "Inseln unter dem Winde" bekannt, bleiben ebenso niederländisch wie Sint Maarten, dessen südliche Hälfte aber als Saint Martin französisch ist sowie Saba und Sint Eustatius.

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