Nachwuchs-Musiker vor - ins Netz

Mit dem Mini-Label A*Jugend will die Plattenfirma Universal neue Talente entdecken

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Fußballer sind ja nicht immer doof. Der SC Freiburg zum Beispiel eröffnete jüngst ein Jugend-Leistungszentrum, das 20 Millionen Mark kostete, und wo nun fitte Nachwuchs-Kicker herangezüchtet werden. Wenn man so will, ist das kleine Musiklabel A*Jugend für das Major-Label Universal das, was die neue Kicker-Schule für den Freiburger SC ist.

Nur ist die A*Jugend billiger und findet nicht auf dem Rasen, sondern hauptsächlich im Internet statt. Die Idee dazu hatte der deutsche Universal-Chef Tim Renner. "Die jungen Musiker", muss er sich gedacht haben, "die müssen mal eine Chance kriegen und dann berühmt werden." Und jetzt das: Auf der grafisch etwas überladenen Homepage der A*Jugend darf ein jeder Nachwuchs-Mucker sein Demo hoch laden, es den Surfern und einem dreiköpfigen Produzenten-Team präsentieren. Erstere dürfen ihre Meinung sagen zum Lied, letztere auch, nur nehmen sie sich bei Gefallen der jungen Musikanten gleich an, produzieren Album, verschaffen Kontakte, Deals und Plattenaufnahme. Die fertigen neuen Songs der Junior-Musikanten lassen sich dann freilich auch auf der Homepage der A*Jugend hören.

Und am Ende winkt den Jungen Wilden vielleicht gar der große Erfolg. Denn die drei Produzenten sind erfahren; Mathias Arfmann arbeitete mit Jan Delay und den Absoluten Beginnern, Wolfgang Stach mit den Guano Apes und Such A Surge, Anette Humpe mit den Prinzen. Und hier wirdŽs interessant, denn anders als bei großen unpersönlichen Labels, landen bei der A*Jugend die Demos direkt auf dem Tisch des musikalisch passenden Produzenten. Schon tut sich was: Die Band freiTag aus Aschaffenburg veröffentlicht dieser Tage ihre von Stach produzierte Debüt-Single "Hardrockmädchen".