Nato-Bündnisfall: Wenig Unterstützung in der deutschen Bevölkerung

Seite 2: USA: Einstellung der Demokraten gegenüber Russland deutlich verändert

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Die Empfindung einer russischen Bedrohung ist neben geschichtlichen Erfahrungen, wie dies etwa im Fall der genannt hohen Zustimmung in Polen (62%, mit dem Anstieg von 14 Prozentpunkten seit 2015) zum Eingreifen im Bündnisfall teilweise zu erklären wäre, eng mit der Mediendarstellung verknüpft. Die Auseinandersetzungen über die Berichterstattung zu Vorgängen in Syrien und der der Ukraine sowie auch die Vorwürfe über russische Wahlbeeinflussung oder die Kontakte der neuen US-Administration zu Russland haben dies zum Kern.

Auch hierzu liefert die Pew-Untersuchung ein interessantes Phänomen: Während sich bei der Frage zum Bündnisfall im Jahr 2015 in den USA noch deutliche Unterschiede zwischen den Anhängern der Demokraten und der Republikaner zeigten, hat sich die Einstellung bei ersteren deutlich verändert.

Vor zwei Jahren waren nur 47 Prozent der Demokraten dafür, Nato-Verbündete bei einer Konfrontation mit Russland zu unterstützen. Bei den Republikanern waren es dagegen 69 Prozent. Es zeigte sich also ein großer Unterschied. Dieser ist nun verschwunden. Unter den Anhängern der Republikaner stimmten nun 65% für eine Unterstützung im Bündnisfall, bei den Anhängern der Demokraten waren es nun fast genauso viele, nämlich 63 Prozent. Das ist eine Steigerung von 26 Prozentpunkten.

Erwähnt wird von Pew noch, dass man im Januar 2017 eine Studie durchführte, bei der sich zum ersten Mal seit 2005 zeigte, das mehr Anhänger der Demokraten als der Republikaner in "Russlands Macht und Einfluss" eine bedeutende Bedrohung für die USA sahen. Das Gefühl der Beunruhigung der Demokraten gegenüber Russland sei innerhalb eines Jahres, von 2016 auf 2017, um 30 Prozentpunkte angestiegen.