Nessie nur ein Erdbeben?
Italienischer Wissenschaftler sieht Zusammenhänge zwischen Fabelwesen und geologischer Aktivität
Der italienische Geowissenschaftler Luigi Piccardi glaubt, das Ungeheuer von Loch Ness entdeckt zu haben - oder besser den Ursprung des Mythos.
Auf der Tagung "Earth System Processes" in Edinburgh hat der Mitarbeiter des Centro di Studio dell'Appennino e delle Catene Perimediterranee in Firenze jetzt die Vermutung geäußert, dass die vermeintlichen Sichtungen des Fabelwesens mit Erdstößen zusammenhängen könnten. Loch Ness liege an der Great Glen Verwerfung, einer heute noch geologisch aktiven Zone, die zuletzt im Jahr 1901 für ein Erdbeben der Stärke fünf verantwortlich war.
Piccardi hat in früheren Arbeiten bereits auf ähnliche Zusammenhänge in der griechischen Mythologie hingewiesen und vermutet, das Orakel zu Delphi könnte durch Dämpfe, die aus einer Erdspalte entwichen, zu ihren Visionen angeregt worden sein. Bei den ersten überlieferten Berichten zum Ungeheuer von Loch Ness aus dem 7. Jahrhundert falle auf, so Piccardi, dass das Monster sich beim Erscheinen und Verschwinden "stark geschüttelt" haben soll.