On the road mit der Bundeswehr

Seite 3: Kritik am Abenteuerspielplatz

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Was dabei auf der Strecke bleibt, sind die Hintergründe. Wie kam es überhaupt zum Krieg in Mali, was spricht für den Einsatz der Bundeswehr, was dagegen? Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hält die YouTube-Serie der Bundeswehr deshalb für ungeeignet in der Bildungsarbeit. Es gehe wie "auf einen Abenteuerspielplatz" zu, "im Stil von Mission Impossible", kritisiert GEW-Vorstandsmitglied Ilka Hoffmann. "Eine solche Serie ist dem Ernst der Lage nicht angemessen."

Eins soll diesmal allerdings anders werden: Die Themen Tod und Verwundung werden in späteren Folgen noch thematisiert werden, verspricht die Bundeswehr. Auch deswegen hatte es an der ersten Staffel Kritik gegeben. In der zweiten Staffel kommt die Bundeswehr gar nicht um das Thema herum. Schließlich war Ende Juli ein Bundeswehr-Kampfhubschrauber vom Typ "Tiger" in Mali abgestürzt, zwei Bundeswehrpiloten kamen dabei ums Leben.

Absturz als Quotenbringer

Der "tragische Absturz" werde "mit der nötigen Sensibilität thematisiert", sagte Holger Neumann, stellvertretender Sprecher des Verteidigungsministeriums, vor der Bundespressekonferenz laut "Augengeradeaus".

Offenbar benutzt die Bundeswehr den Absturz jetzt, um die Spannung zu erhöhen. Denn Neumann erklärte auf Nachfrage weiter: "Ich kann Sie nur vertrösten und auffordern, diese Serie zu verfolgen. Das wird in einer Folge sein, die natürlich nicht am Anfang, sondern gegen Ende der Serie läuft."