Outlet-Center als künstliche Shopping-Dörfer

Seite 2: Kulissenarchitektur

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Das erste DOC Deutschlands entstand 2001 in Zweibrücken. Seitdem befindet es sich im kontinuierlichen Ausbau. Nach der ersten Erweiterung im Jahr 2006 war Zweibrücken mit 75 Geschäften auf rund 15.000 Quadratmetern Verkaufsfläche schon das größte Designer-Outlet Deutschlands. Im Sommer 2008 wurde die dritte Erweiterung auf genau 101 Shops abgeschlossen. 2007 besuchten rund 1,6 Millionen Kunden das Dorf.

Das Outlet im niederländischen Roermond sollte ursprünglich unweit der Grenze in Deutschland entstehen, scheiterte aber am Widerstand der Region. Der Centerbetreiber, die amerikanisch-britische McArthur Glen-Gruppe, hat es sich zum Prinzip gemacht, seine Projekte im Stil der jeweiligen Region zu gestalten. "Village Style" wird das genannt. Es dient als Vorbild für die Planungen in Neumünster. In Roermond simuliert man die alten Stadthäuser und Gutshäuser der Provinz Limburg in der Architektur. Ziegelfassaden, Torwege, Stufengiebel, kleine Plätze. Das konstruktive Gerüst der Gebäude besteht vollständig aus von außen nicht sichtbaren Stahlprofilen im Grundraster 7,5 auf 7,5 Metern. 100 Geschäfte teilten sich 28.000 Quadratmeter. Die Ladenstadt wird jährlich von knapp 3 Millionen Menschen besucht. Rund zwei Drittel von ihnen kommen aus dem Ballungsraum Köln-Düsseldorf und dem Ruhrgebiet hinüber gefahren.

In Berlin hat der Investor McArthur Glen, der auch die Freiluft-Mall bei Neumünster bauen will, gerade eine Verdoppelung seines Outlet Centers an der B5 bei Elstal auf 90 Läden abgeschlossen. Hier sucht man in märkischen Baustil zu überzeugen. Die Kundschaft besteht tatsächlich hauptsächlich aus Berlinern, in der Ferienzeit, so die Betreiber in einem Interview im Fachmagazin Bauwelt, käme eine "große Anzahl Kunden aus den anderen Bundesländern" hinzu.