Playstation 2 ist potentiell eine Waffe

Japan verfügt Exportbeschränkung für Spielekonsole.

Als sich die Nachricht am Anfang vergangener Woche im Internet herumzusprechen begann, regierte zunächst noch Skepsis. Eine englische Zeitung hatte berichtet, dass die japanische Regierung eine Exportkontrolle über die Playstation 2 verhängt hatte. Die Hardware der Konsole sei so mächtig, dass sie für Waffensysteme, zum Beispiel ein Raketenlenksystem, missbraucht werden könne.

Ein englischer Technologiejournalist vermutete prompt, dass ein PR-Trick der lokalen Sony-Marketing-Abteilung dahinterstecken könnte. "Das ist genau die Art von News, welche die Zielgruppe von Gamern anspricht", meinte er, "dass Deine Playstation so mächtig ist, dass sie einen Satelliten aus dem Orbit schießen kann".

Doch inzwischen hat sich das Gerücht von der Exportkontrolle zum Faktum verfestigt. Die japanische Regierung ist zunehmend darüber besorgt, dass Unterhaltungselektronik von ausländischen Mächten zu kriegerischen Zwecken eingesetzt werden könnte. Vor zwei Jahren war ein nordkoreanisches Spionage-U-Boot mit modifizierter japanischer Technologie an Bord gefunden worden. Die Playstation 2 wurde als "Allzweck-Produkt mit Bezug zu konventionellen Waffen" eingestuft. Konkret hat das zur Folge, dass Privatleute nicht mehr als eine PS2 pro Person aus Japan ausführen dürfen. Für eine größere Anzahl von Geräten muss eine Export-Erlaubnis eingeholt werden.

Doch das enorme Geschäft, das sich Sony mit der PS2 erwartet, ist dadurch nicht gefährdet. Man verfüge bereits über die Exporterlaubnis für Europa und die USA und die Exportkontrolle bedeute nur einen zusätzlichen bürokratischen Aufwand, ließ Sony Computer Entertainment (SCE) verlauten, außerdem hätte man bereits beim Produktlaunch davon gewusst. SCE erwartet, vier Millionen PS2-Konsolen in Japan und drei Millionen in Europa und den Vereinigten Staaten in diesem und im nächsten Jahr abzusetzen.