Roboterdichte 2024: China lässt deutsche Industrie hinter sich
China setzt auf Automatisierung. Mit 470 Robotern pro 10.000 Beschäftigte überholt das Land Deutschland. Die Gründe sind überraschend.
Laut einem Bericht der International Federation of Robotics (IFR) hat China Deutschland und Japan bei der Einführung von Industrierobotern überholt.
Dieser Meilenstein spiegelt den Erfolg von Chinas Strategie zur Automatisierung der Industrie wider und ist Teil der umfassenderen Bemühungen, die Industrialisierung des Landes voranzutreiben.
Die Roboterdichte, gemessen an der Anzahl der Roboter pro 10.000 Beschäftigte, erreichte in China im Jahr 2023 einen Wert von 470 Einheiten.
Damit liegt das Land weltweit auf Platz drei, hinter Südkorea und Singapur, aber vor Deutschland (429 Einheiten) und Japan (419 Einheiten).
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Bemerkenswert ist Chinas rasanter Aufstieg in diesem Ranking: Erst 2019 schaffte es das Land in die Top 10 und konnte seitdem seine Roboterdichte innerhalb von nur vier Jahren verdoppeln.
Der IFR-Bericht "World Robotics 2024" zeigt, dass sich die durchschnittliche globale Roboterdichte in Fabriken in den letzten sieben Jahren auf 162 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter mehr als verdoppelt hat (2016: 74 Einheiten).
Roboterdichte als Maßstab
Takayuki Ito, Präsident der IFR, bezeichnet die Roboterdichte als Barometer für den Grad der Automatisierung in der Fertigungsindustrie weltweit.
Industrieroboter sind programmierbare Maschinen, die verschiedene Aufgaben in der Fertigung übernehmen können, wie Schweißen, Montieren, Handhaben von Materialien oder Verpacken.
Industrialisierung im 21. Jahrhundert
Sie ermöglichen eine höhere Produktivität, Präzision und Flexibilität in der industriellen Produktion. Die zunehmende Einführung von Robotern ist ein Schlüsselelement der Industrialisierung im 21. Jahrhundert.
Chinas beeindruckender Fortschritt bei der Einführung von Industrierobotern ist das Ergebnis einer gezielten Strategie zur Förderung der Automatisierung. Die chinesische Regierung sieht darin einen wichtigen Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes in der globalen Fertigungsindustrie zu stärken und die technologische Entwicklung voranzutreiben.
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Durch die Kombination von staatlicher Unterstützung, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie einer starken Nachfrage seitens der Industrie hat China es geschafft, innerhalb kurzer Zeit zu einem führenden Anwender von Robotertechnologie aufzusteigen.
Was der Trend im Umkehrschluss für die deutsche Wirtschaft bedeutet, machte dieser Tage eine Einschätzung der Bundesbank deutlich: Demnach steht die deutsche Wirtschaft vor gewaltigen Herausforderungen, die das Risiko von Firmenpleiten erhöhen.
Die deutsche Wirtschaft stehe "weiterhin vor tiefgreifenden strukturellen Herausforderungen, die auf den mittelfristigen Wachstumsaussichten lasten", heißt es im jüngsten Finanzstabilitätsbericht der Zentralbank, der am Donnerstag veröffentlicht wurde und über den auch Telepolis berichtete.