Schulschließung wegen Mpox-Viren: Wie gefährlich sind die Affenpocken?

Foto zeigt klaissche Hautveränderungen bei Mpox auf menschlichem Arm

Solche Hautveränderungen weisen auf eine Mpox-Infektion hin. Foto: CaptureStock Studio / Shutterstock.com

Schule in NRW stellt in letzter Woche vor Weihnachtsferien auf Distanzunterricht um. Familie unter Quarantäne. Gibt es bundesweit Grund zur Sorge?

Eine Förderschule im nordrhein-westfälischen Rösrath bleibt bis einschließlich Freitag geschlossen, nachdem bei zwei Schulkindern die neue Variante des Mpox-Virus festgestellt wurde.

Die Umstellung auf Distanzunterricht in der letzten Woche vor den Weihnachtsferien sei eine vorbeugende Maßnahme, teilte der Rheinisch-Bergische Kreis am Montag mit.

Schulleitung und Gesundheitsamt hätten sich nach intensivem Austausch mit dem Robert Koch-Institut (RKI) dazu entschlossen. Die Räume der Schule blieben geschlossen, um enge Kontakte zwischen den Schülerinnen und Schülern zu verhindern.

Mpox-Infektionen bei vier Personen: Bisher milde Verläufe

Infektionen mit der sogenannten Klade 1b waren zuvor bei insgesamt vier Mitgliedern einer dort ansässigen Familie nachgewiesen worden. Bisher seien die Krankheitsverläufe mild, die Familie stehe unter Quarantäne.

Nach Bekanntwerden der Infektionen habe das Gesundheitsamt Kontaktpersonen, sowohl aus dem schulischen Umfeld als auch aus beruflichen Zusammenhängen der Eltern ermittelt und informiert. Sie seien über mögliche Symptome und Schutzmaßnahmen aufgeklärt worden.

Bisher keine tödlichen Mpox-Verläufe in Deutschland

Nach aktuellem Kenntnisstand gebe es bisher keine weiteren Ansteckungen, sagte eine Sprecherin laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa. Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten – in Deutschland wurden bisher keine registriert, obwohl es hier seit 2022 Infektionen im mittleren vierstelligen Bereich gab.

Der Kreis Rösrath erklärte weiter, die Infektionen gingen vermutlich auf die Reise eines Familienmitglieds nach Afrika zurück. Der erste Fall der Mpox-Variante 1b in Deutschland war Mitte Oktober in Köln nachgewiesen worden. Der betroffene 33-jährige Mann hatte sich aller Wahrscheinlichkeit nach in einem ostafrikanischen Land infiziert

Virus nicht nur sexuell übertragbar

Mpox – auch bekannt als "Affenpocken" – sind auch, aber nicht nur sexuell übertragbar. Ein enger Haut-zu-Haut-Kontakt kann ausreichend sein. "Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich", schreibt das RKI.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der neuen Virusvariante und ihrer Ausbreitung eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" ausgerufen. Dies ist die höchstmögliche Alarmstufe und geschah vor dem Hintergrund, dass in ärmeren Weltregionen mehr Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf engem Raum leben.

Affen und Menschen sind eigentlich "Fehlwirte" des Virus

Natürliche Wirte des Virus sind – anders, als der Name "Affenpocken" vermuten lässt – verschiedene Nagetiere in West- und Zentralafrika. Affen und Menschen sind sogenannte Fehlwirte, an die der Erreger weniger gut angepasst ist.