Sex im Internet

Jetzt auch bei uns

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Manchmal würden wir uns am liebsten in den ... beißen. Da recherchieren wir tagelang an einem Thema, sorgfältig, gründlich und fast schon penibel, wie unsere kritischen Leser aus der Info-Elite es ja von uns gewohnt sind. Dann gehen wir vergangene Woche an unserem Kiosk vorbei und vom Titel des Magazins "Stern" schreit es uns entgegen: SEX IM INTERNET! So'n Mist, denken wir, die stehlen uns die Schau. Nur weil wir "Fakten, Fakten, Fakten" wörtlich nehmen und ohne Hintergedanken beherzigen. Und dann kommen wir so richtig ins Grübeln.

Dabei fällt uns schnell ein, dass jeder, auch der vermeintlich seriöseste männliche Mensch, der uns übers Internet bisher ausgefragt hat, irgendwann auf das Thema "Sex" zu sprechen gekommen ist. Motto: Wie geht das eigentlich? Kostet das was? Und kann ich mit meinem ollen PC auch bewegte Bilder sehen? Kurzum: Es besteht im männlichen Teil Deutschlands tatsächlich Aufklärungsbedarf. Und notfalls können wir uns ja hinterher entschuldigen!

Also machten wir uns die Tage auf die Suche nach dem Sex im Internet. Wer jedoch glaubt, mit der simplen Eingabe des Wortes mit den drei Buchstaben in einer Suchmaschine weiterzukommen, der irrt gewaltig. Fireball findet beispielsweise auf Anhieb 569677 deutschsprachige Netzseiten zu diesem Thema. Und die sogenannten Topptreffer versprechen zwar lustige Dinge wie "xxx, sex, porno, adult, pictures, pictures, pictures" oder "homo, homo, homo, homo, homo", sind aber kommerzieller Schrott. Auch der Tipp des "Sterns", dass es auf einer Netzseite alle möglichen Passwörter zu allen unmöglichen Sexseiten gibt, hilft nicht weiter. Die meisten der dort genannten funktionieren nicht.

Doch dann stoßen wir auf eine vergleichbare Seite, aber mit Passwörtern, die uns tatsächlich den Zugang zu gut 50 kommerziellen Seiten für lau verschaffen. Und wenn wir nicht schon sehr weit über 30 Jahre alt wären, säßen wir jetzt mit roten Ohren vor unserem Mac-Rechner. Aber wir haben natürlich kühles Blut bewahrt, sofort recherchiert, penibel und gewohnt gründlich. Und wenn wir uns nicht gewaltig irren, verbirgt sich hinter dem Angebot von geklauten Passwörtern in Wirklichkeit eine Art von Schnupper-Abo. Das heißt: die kommerziellen Sex-Anbieter stellen für kurze Zeit einige Passwörter zur Verfügung, um männliche Menschen gleichsam anzufixen. Das dürfen die zwar nicht, aber mit dem Trick des angeblichen Passwort-Klaus kann ihnen keiner was nachweisen. Besonders deutlich wird dies bei einer Firma, die pornographische Live-Bilder ins Netz überträgt. Die kann man zwar kostenlos via "geklautem" Passwort sehen, aber nach ein, zwei Minuten bricht die Verbindung stets ab. Und eine Neu-Einwahl ist fällig. Was für'n Stress.

Wer jetzt jedoch von uns die entsprechende Netzadresse erwartet, den müssen wir aus juristisch-ethisch-moralischen Gründen enttäuschen. Als kleinen Trost nennen wir hier aber eine Seite, die sich unter anderem mit einer der wohl schlimmsten Abarten des Sex beschäftigt, mit dem Birkenstock-Fetischismus. Kleine Kostprobe:

"Hallo, ich trage neben den ,normalen' Birkenstocks (Arizona, Monterey, New York) auch noch die Zehenstegsandale Ramses. Ich finde, es ist ein irres Gefühl, diesen Schuh zu tragen, weil der Fuß noch freier in dem Fußbett liegt, als bei den anderen. Insbesondere die Zehen haben eine unglaubliche Bewegungsmöglichkeit. Ich traue mich allerdings nicht, diese Schuhe auch außerhalb der Wohnung zu tragen, weil man dann vielleicht doch (insbesondere auch als Mann) komisch angeguckt wird...."

Zu harmlos? O.k.:

"Vorweg, ich stehe nur auf ZehenstegŽs, und das nur bei Frauen! Da saß eine sehr attraktive junge Frau (ca. 28-32) in einem Biergarten, an meinem Nachbartisch. Sie trug die genialsten 'Gizeh's, die ich je sah. (...) Sie hat wahrscheinlich mitbekommen, daß ich total eregt am Nachbartisch sitze und unentwegt auf ihre Füße starre. Denn sie hat mir eine wahre Fußshow geboten. Sie ist mehrmals vor meinem Tisch auf und ab gelaufen (um sich irgendwelche unwichtigen Sachen zu holen), hat ihre Zehen gestreckt und massiert, ist mit Ihrer Hand an Ihren übereinander geschlagenen Beinen rauf und runter gestrichen, hat immer wieder ihre BirkenstockŽs aus- und angezogen, und hat ihre Füße so gestreckt, daß sich der Rist heraus wölbte. So als würde sie hochhackige Pumps tragen (das hat mir am besten gefallen!!!). Dann hat sie die Sandalen beim Tisch stehen lassen und ist barfuß zur Toilette. Ich habe mich aber nicht getraut diese ,Juwelen' in die Hand zu nehmen. Das wäre mir zu gefährlich gewesen."

War ziemlich hart? Na gut: ENTSCHULDIGUNG!