US-Komplexitätsforscher: Interplanetares Projekt gegen Klimawandel

Seite 3: Motivationale Herkulesaufgabe

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InterPlanetary fällt in eine Zeit, in der Stephen Hawking prophezeit, dass dem Mensch höchstens noch 100 Jahre auf der Erde bleiben. Elon Musk, Richard Branson und Jeff Bezos liefern sich milliardenschwere Wettrennen ins All, wo ein Billionengeschäft von Space-Tourismus bis Asteroid-Mining wartet. Für Aufregung sorgte auch die Entdeckung mehrerer Planeten in habitablen Zonen, auf denen es möglicherweise Wasser - die Voraussetzung für extraterrestrisches Leben - gibt.

Die breite Bevölkerung erreicht der neue Weltraumenthusiasmus aber nicht. InterPlanetary, dagegen, will Massen für ein generationenübergreifendes Langzeitprojekt begeistern. "Wir müssen wieder lernen, Projekte mit dem Geist der Weltausstellung der 1960er oder des Apollo-Programms anzugehen", wünscht sich Krakauer. Er mag gotische Kathedralen und lange historische Romane wie den Verfall und Untergang des Römischen Reiches.

Jeder ist ein Astronaut

Elementarteilchen-Ordner, Quark-Entdecker und Physik-Nobelpreisträger Murray Gell-Mann - er gründete das Santa Fe Institute in den Achtzigern mit - appelliert ebenfalls an die Menschen, ihr individuelles und kollektives Verhalten so anzupassen, dass es auf Lebensqualität und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Der theoretische Wissenschaftler fordert Maßnahmen gegen den Klimawandel: "Der Mensch muss im Angesicht der Tatsache handeln, dass es ein gewisses Maß an Unsicherheit gibt. Er darf nicht abwarten, bis es unwiderlegbare wissenschaftliche Beweise für eine spezielle Erscheinungsform des Klimawandels wie die globale Erwärmung gibt. Sobald es sicher ist, dass etwas passiert, wird es zu spät sein, etwas dagegen zu zun."

Wohl kaum jemand formulierte es poetischer als Astronaut Gerst: "Jeder Mensch ist ein Astronaut. Unser Raumschiff ist die Erde. Wir entscheiden, ob wir darauf Passagiere sein wollen oder Mitglieder der Crew."