US-Spezialeinheiten sollen angeblich Tötungsmission von Kim Jong-un üben

Seite 2: Kampfdrohnen und Spezialeinheiten

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Vor einigen Tagen wurde berichtet, dass das Pentagon damit begonnen hat, Kampfdrohnen des Typs MQ-1C Gray Eagle, eine Weiterentwicklung der Predator-Drohne, nach Südkorea auf den Luftwaffenstützpunkt Kunsan zu verlegen und dort permanent zu stationieren. Herausgestrichen wurde, dass damit die Aufklärung für die US-Truppen in Südkorea und das südkoreanische Militär verbessert würde. Wenn es nur um Überwachung ginge, wären Kampfdrohnen allerdings nicht erforderlich.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur zitiert hingegen einen "Offiziellen", bei dem dies schon anders klingt. Die Drohnen können vier Hellfire- und vier GPS-geleitete Gleitbomben mitführen, mit denen sich "größere militärische Stützpunkte nördlich der Demarkationslinie angreifen" lassen. Überdies könnten die Drohnen im Kriegsfall die Kommandozentrale in Pjöngjang mitsamt Kim Jong-un vernichten, was sehr großspurig klingt.

US-General Vincent K. Brooks besuchte mit den südkoreanischen Generälen Lee Sun Jin und Leem Ho-young am Samstag den Flugzeugträger USS Carl Vinson. Bild: DoD

Nach Berichten soll demnächst das SEAL Team 6, bekannt für die Operation Neptune Spear, bei der Osama bin Laden 2011 in Pakistan getötet wurde, an gemeinsamen Übungen teilnehmen. Dabei soll angeblich auch die Eliminierung von Kim Jong-un und die Sicherstellung der Atomwaffen geprobt werden. Das klingt allerdings eher wie eine PsyOp-Geschichte, schließlich ist die Hauptstadt in dem hochgerüsteten Land von der Demarkationslinie 140 km entfernt. Das wäre eine andere Reise als zu Osamas Domizil in Pakistan oder ins al-Qaida-Gebiet im Jemen.

Das Team soll sich auf dem Flugzeugträger USS Carl Vinson befinden, der im Südchinesischen Meer Übungen durchführt und am Mittwoch mit den Begleitschiffen in Busan einläuft, um an den Übungen teilzunehmen. Dazu kommen noch Einheiten der Army's Rangers, Delta Force und Green Berets. Von der Übung bzw. von deren Ankündigung erwartet das südkoreanische Verteidigungsministerium eine abschreckende Wirkung. Pentagonsprecher Gary Ross erklärte allerdings gegenüber Business Insider, dass Killmissionen jeder Art nicht geübt würden.

Kampfdrohnen weltweit (13 Bilder)

MQ-1A "Predator" auf der Ali Base im Irak. Bild: U.S. Air Force

Der letzte bekannt gewordene Einsatz von Navy Seals im Jemen, bei dem viele Zivilisten getötet wurden und ein US-Soldat starb, war ein Fiasko. US-Präsident Trump stellte ihn dennoch als erfolgreich heraus, schließlich war es der erste, den er zu verantworten hatte, auch wenn er schon vor seinem Amtsantritt geplant war. Während seiner ersten Rede vor dem Kongress pries er noch einmal die Aktion und den getöteten Soldaten, während er dessen Witwe vorstellte.

Angeblich wurden beim Einsatz wichtige Informationen über al-Qaida gefunden, was nach Auskunft von Regierungsmitarbeitern aber nicht der Fall war. Die Soldaten wurden nicht nur von al-Qaida-Kämpfern, sondern auch von den übrigen Bewohnern des Dorfes angegriffen, in das sie eingedrungen waren. Vermutlich wurde das Dorf durch Bombardierung aus der Luft und mit dem Einsatz von Kampfhubschraubern platt gemacht. Das Militär spricht von bis zu 12 getöteten Zivilisten, unabhängige Quellen sprachen von über 20 getöteten Zivilisten.

An den jährlich stattfindenden Übungen, die rein defensive Natur sein sollen, nehmen 290.000 südkoreanische und 10.000 US-amerikanische Soldaten teil. F-35 Tarnkappen-Kampfflugzeuge proben die Bombardierung von nordkoreanischen Stützpunkten, überdies soll eine Landeoperation geübt werden. Nordkorea warnt wie üblich mit schrillen Tönen vor den Übungen. "Nukleargetriebene Flugzeugträger und andere strategische Ziele der US-Imperialisten" würden in Reichweite nordkoreanischer Waffen liegen. Man werde mit "erbarmungslosen Ultrapräzisionsschlägen" antworten, wenn die "Souveränität und Würde" des Landes von den Übungen auch nur "ein bisschen" beeinträchtigt werde.