Unterstützung der Ukraine: Verhandlungen statt Waffen
Seite 2: Auch New York Times fragt nach den Zielen des US-Engagements
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- Auch New York Times fragt nach den Zielen des US-Engagements
- Deutsche Politiker möchten Niederlage Russlands
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Ein anderer Grund könnte auch sein, dass sich Diskussion – zumindest außerhalb Deutschlands – ändert. Die New York Times (NYT) fragte, was denn eigentlich das Ziel des Engagements für die Ukraine sei und ob es nicht sinnvoll sein könnte, den Krieg über Verhandlungen zu beenden.
Ohne Klarheit bei den Zielen des US-Engagements, heißt es bei der NYT, drohe nicht nur die Unterstützung in der heimischen Bevölkerung verloren zu gehen. Durch die den US-Amerikanern aufgebürdeten ökonomischen Lasten könnte ihr Interesse an der Verteidigung der Ukraine verloren gehen. Aber, so heißt es weiter, die Ziellosigkeit drohe auch, den Frieden auf dem europäischen Kontinent auf lange Sicht zu gefährden.
Es sei unrealistisch, auf einen entscheidenden militärischen Sieg der Ukraine über Russland zu hoffen, durch den auch die Krim und der Donbass zurückerobert würden. Und solche unrealistischen Erwartungen könnten die USA immer tiefer in einen kostspieligen und langfristigen Krieg hineinziehen, so die Warnung der NYT.
Auch in Großbritannien wird in zunehmendem Maße Kritik am westlichen Vorgehen gegen Russland geäußert, da immer deutlicher wird, dass die verhängten Sanktionen nicht nur den Europäern selbst auf die Füße fallen, sondern auch Millionen von Menschen in anderen Regionen indirekt als Geiseln nehmen.
Sanktionen würden nur selten dazu führen, die Politik eines Landes zu ändern, hieß es zum Beispiel in The Guardian. Und im Falle Russlands seien die Sanktionen gescheitert. Und sie hätten vor allem nur zu einer steigenden Inflation in den Ländern des Westens geführt.
Und der Guardian macht auch darauf aufmerksam, dass die negative Sicht auf Russland hauptsächlich von den "westlichen liberalen Demokratien" geteilt wird. Der Rest der Welt hat dagegen nicht diesen verengten Blick.
Alice Schwarzer ist zwar nicht die Einzige, die darauf hinweist, dass ein Prozess des Aufwachens westlicher Medien im Gange ist; aber sie ist eine gewichtige Stimme, die von vielen gehört werden könnte. Gerade in Deutschland tut es Not, dass die Debatte über die Ziele und Folgen des Engagements geführt wird.