Warum wir einen Neustart im Dialog mit der Ukraine brauchen

Protest gegen den russischen Angriff auf die Ukraine, Berlin, 27.02.2022. Bild: Sebastian Ziebell, CC BY-ND 2.0

Themen des Tages: Wie ein Gespräch über die Ukraine spektakulär scheiterte. Warum die Sorge vor einer "schmutzigen Bombe" wächst. Und warum Liz Truss gescheitert ist.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Kontroversen mit Vertretern aus der Ukraine sind nötig, scheitern in der Regel aber am fehlenden Dialogwillen. Ein beachtliches Fallbeispiel.

2. Warum hat Russland Verteidigungsminister am Sonntag drei Amtskollegen aus Nato-Staaten angerufen?

3. Liz Truss ist an den politischen Verhältnissen in Großbritannien gescheitert. Und an sich selbst.

Doch der Reihe nach.

Von der Energie zur Versorgungskrise

Heute lesen Sie bei Telepolis, wie sich die Energiekrise auch in Deutschland zu einer ernsthaften Versorgungskrise auswächst: Der Deutsche Bauernverband (DBV) habe nun vor Engpässen bei Lebensmitteln gewarnt. Die Versorgung sei nur bis ins erste Quartal des kommenden Jahres gesichert, so Joachim Rukwied am Samstag.

Es ist auch nicht gesichert, dass in der Bundesrepublik genügend Lebensmittel erzeugt werden können. Das hänge davon ab, so Rukwied, "ob wir genug Energie und Stickstoffdünger zur Verfügung haben" Global gebe es schon jetzt eine angespannte Ernährungslage. "Es kann niemand wollen, dass wir den Ärmsten der Armen Lebensmittel wegkaufen."

Wie mit Putin umgehen?

Eines der emotionalsten Themen in Bezug auf den Ukraine-Krieg behandelt Walter Gröh heute in einem Telepolis-Essay. Es geht um die Frage, ob die Putin-Führung eingehegt oder besiegt werden soll:

Putin, so schreibt Gröh unter Berufung auf den früheren CIA-Abteilungsleiter für Russland, sei "überzeugt, dass die USA darauf aus seien, Russland nicht nur zu besiegen, sondern es als Großmachtrivalen ganz zu eliminieren".

Das wäre ohne einen atomaren Weltkrieg kaum zu haben. Herbert Hochheimer, Mitglied der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) kritisierte in der taz die deutsche Beteiligung an diesem Kriegsprogramm: "Sehr schade, dass von Deutschland trotz grüner Regierungsbeteiligung keine Tendenz zur Abkoppelung von der mörderischen geopolitischen Konkurrenz zu erwarten ist, sondern täglich unaufgefordert glühende Bekenntnisse zur US-geführten Weltordnung."

Das Scheitern von Liz Truss

Das immer noch sprachlos machende Scheitern der britischen Kurzzeitpremierministerin Liz Truss behandelt Frank Jödicke heute. Er zeichnet viele Details nach und sieht als Ursache dieses Versagens auch Truss' Persönlichkeit. Skurril auch:

Während ihrer eigenen, kurzen Regierungszeit ergriff sie aberwitzige Krisenstrategien. Angeblich, so beschweren sich Parteimitglieder, habe Liz Truss dauernd ihre Handynummer gewechselt, um den besorgten Nachfragen zu entgehen. So wurde es unmöglich, sie zu warnen.

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