Was wird aus Euratom nach dem Brexit?

Seite 3: Aus für Diesel-PKW?

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Zu guter Letzt die gute Nachricht der Woche. Nun ist tatsächlich jemand bei einer Bundesbehörde auf die Idee gekommen, man könnte ja mal selbst nachmessen, was so aus den Auspuffen der Autos heraus kommt. So ganz abwegig ist das ja wohl nicht, man könnte gar meinen, dass derlei wie Lebensmittelkontrolle und ähnliches zu den originären Staatsaufgaben zählt.

Das Umweltbundesamt will also nun eigene Abgastests einführen, wie Tagesschau.de berichtet. Genauer: Es will die Messungen ausschreiben, durchführen würden sie dann private Unternehmen. Immerhin.

Bild: TP

Das UBA geht offensichtlich davon aus, dass Diesel-PKW in den Ballungszentren wegen des hohen Schadstoffausstoßes keine oder nur noch eine eingeschränkte Zukunft haben. Nach Angaben von Tagesschau.de ist davon auszugehen, dass auf deutschen Straßen 4,5 Millionen Fahrzeuge, davon zwei Millionen von VW, unterwegs, die mehr als doppelt so viel Stickoxide ausstoßen, wie ihnen eigentlich erlaubt ist. Hinzu kommen ältere Fahrzeuge mit ähnlichen aber wegen ihres Alters legalen Emissionswerten.

In den USA droht VW eine Strafe von 15 Milliarden US-Dollar für seine Schummelei, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Aber hierzulande sieht das Verkehrsministerium keinen Rechtsverstoß. Das Testen unter realen Straßenbedingungen sei ja nicht die Auflage gewesen.

Sollte das UBA sich durchsetzen können und für Dieselfahrzeuge größere Restriktionen durchsetzen, so wäre das für die Ozon und Feinstaub geplagten Großstädter sicherlich ein Gewinn. (Ozon entsteht bei starkem Sonnenschein und windarmen Wetterverhältnissen unter dem Einfluss von Stickoxiden und greift unter anderem die Atemwege an.)

Allerdings würden bei gleicher Fahrleistung die Kohlendioxidemissionen steigen, wenn Diesel PKW durch Benziner ersetzt werden. Ein Grund mehr also, für Alternativen zu sorgen, damit die Menschen vermehrt auf ÖPNV und Bahn umsteigen. Davon abgesehen ist ein öffentliches Verkehrsangebot ohnehin demokratischer, da es anders als der motorisierte Individualverkehr auch Alten, Kindern, Ärmeren und gesundheitlich eingeschränkten Personen zur Verfügung steht.