Wie Emil und Veit einmal einen unpolitischen Film drehen wollten
- Wie Emil und Veit einmal einen unpolitischen Film drehen wollten
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Geschichte einer Verstrickung 4
Heute steht eine vermeintliche Literaturverfilmung auf dem Programm, mit der Emil Jannings seine als "Soldatenkönig" in Der alte und der junge König zurückeroberte Position als großer Kinostar konsolidierte und ein noch ziemlich unbekannter Regisseur Joseph Goebbels zeigte, dass mit ihm etwas anzufangen war. Mit Der Herrscher, sehr frei nach Gerhart Hauptmann, ging an Goebbels’ Propagandahimmel der dunkle Stern von Veit Harlan auf, der nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs zur Verkörperung des nationalsozialistischen Hetz- und Indoktrinationskinos wurde. Mag sein, dass Jud Süß der schlimmste Film aller Zeiten ist. Wer aber verstehen will, wie es zum Holocaust kommen konnte, sieht sich besser Der Herrscher an. Mit Filmen wie diesem wurde das Führerprinzip eingeübt, ohne das die NS-Herrschaft nicht funktioniert hätte.
Um Missverständnissen vorzubeugen sei eingangs gesagt: Jud Süß ist unverzeihlich. Veit Harlan wusste, was er tat, als er diesen Film inszenierte. Wegen des Ungemachs, das ihm nach dem Krieg widerfuhr, muss ihn kein Mensch bedauern. Man kann aber Schuld auf sich geladen haben und gleichzeitig der Sündenbock für alle anderen sein. Harlan wurde zur unfreiwilligen Hauptfigur der Nachkriegslegende vom Kino der NS-Zeit, in dem viele gänzlich unpolitische Unterhaltungsfilme zu sehen gewesen waren und einige wenige Propagandafilme, die das deutsche Volk zu schlimmen Sachen verführt hatten. Und weil bald alles auf Jud Süß starrte wurde Harlan zu "des Teufels Regisseur", wie er im Untertitel der Biographie von Frank Noack heißt. In seinem Schatten konnten die werten Kollegen, Wolfgang Liebeneiner (Ich klage an!) und Gustav Ucicky (Heimkehr) beispielsweise, alsbald ihre Karrieren fortsetzen und zu Galionsfiguren von Adenauers - wieder garantiert unpolitischem - Unterhaltungskino werden.
Die Verdammung von Jud Süß war so praktisch, weil sich das Thema auf einen einzigen Film eindampfen ließ, oder - noch viel besser - auf die drei, vier Szenen, die von der Murnau-Stiftung routinemäßig zur Verfügung gestellt werden, wenn das von Guido Knopp perfektionierte History-Fernsehen im Tütensuppenformat wieder einmal seine Erkenntnisse über die Verführbarkeit der Deutschen präsentiert. Aber hat man, wenn man zum x-ten Mal sehen durfte, wie die Juden in die Stadt einziehen, die Fackelträger die Leiche der gewaltsam deflorierten Heldin finden und die Württemberger in ihrem danach "judenfreien" Ländle den Oberschurken aufhängen, auch nur ansatzweise verstanden, warum immer mehr und immer größere Konzentrations- und Vernichtungslager gebaut wurden? Warum die Massen einem uniformierten Brüllaffen mit Charlie-Chaplin-Bärtchen zujubelten, wenn er seine Hasstiraden vom Stapel ließ? Warum unsere Vorfahren in andere Länder einmarschierten und brave Familienväter Massaker an der Zivilbevölkerung begingen? Warum die Zeitungen Lobeshymnen anstimmten, wenn in Filmen die Ermordung der Juden, der Überfall auf Polen und die Sowjetunion und das "Euthanasieprogramm" gerechtfertigt wurden? Nicht wirklich. Das, was uns da geboten wird, ist die Reduzierung des Dritten Reichs auf Ausschnitte aus einem Horrorfilm, wohliges Gruseln inbegriffen.
Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass Harlan einer der wichtigsten Regisseure der NS-Zeit war. Da aber sein Werk reflexhaft auf Jud Süß reduziert wird, oder ein imaginäres Konstrukt davon, wissen wir erstaunlich wenig über ihn und seine Laufbahn. Mit "Wissen" meine ich jenes aus erster Hand, die Kenntnis seiner Filme, nicht die Darstellungen seiner Biographen, die sich, des unvermeidlichen Jud Süß wegen, bewusst oder unbewusst in Geiselhaft begeben, sich in einer Art Stockholm-Syndrom zu Harlans Verteidigern berufen fühlen und dabei auch mal über das Ziel hinausschießen. Der Erkenntnis ist diese Fixierung auf den "schlimmsten Film des Dritten Reichs" nicht eben förderlich. Wir haben uns in einem erstarrten Ritual eingerichtet. Die eine Seite sagt (um die Extrempositionen zu nennen), dass Harlan ein Verbrecher war, ein unerträglicher Opportunist und dergleichen mehr. Die Gegenpartei führt ins Feld, dass er zur Mitwirkung an Jud Süß gezwungen oder selbst auch nur ein Verführter gewesen sei (dafür hat man immer noch den Propagandaminister Joseph Goebbels als Oberbösewicht in der Hinterhand). Vielleicht liegt die Wahrheit, falls es sie gibt, doch irgendwo in der Mitte. Wer sich ihr annähern will sollte es nicht auf dem Weg über Jud Süß versuchen. Dieser Film ist inzwischen von so viel Scheinwissen überlagert, dass man ihn kaum mehr sehen kann.
Nationalsozialistisch unterfüttert
Veit Harlan wachte nicht eines Morgens als der "Regisseur des Teufels" auf, zu "Goebbels Starregisseur" (Untertitel der sich als "Studie" ausgebenden Verteidigungsschrift von Ingrid Buchloh) wird man nicht über Nacht. In der Biographie vieler Regisseure gibt es den einen Film, der für ihre Karriere von entscheidender Bedeutung war oder sich zumindest nachträglich so interpretieren lässt, weil im Rückblick oft geordnet erscheint, was in Wirklichkeit ein großes Durcheinander war. Bei Veit Harlan, einem ins Regiefach gewechselten Schauspieler (seinen ersten Film, die Komödie Krach im Hinterhaus, inszenierte er 1935), könnte es Die Kreutzersonate gewesen sein. Diese Leinwandadaption einer Novelle von Leo Tolstoi brachte ihm einen Regie- und Drehbuchvertrag mit der Tobis ein, dem zweitgrößten deutschen Filmkonzern (nach der Ufa). In seinem Erinnerungsbuch Im Schatten meiner Filme (1966) schreibt Harlan, Jannings habe ihn als Regisseur für Der Herrscher angefordert, nachdem er Die Kreutzersonate gesehen hatte. Frank Noack, beider Biograph, zweifelt das an, weil der eine der beiden Filme noch nicht ganz fertiggestellt gewesen sei, als der andere bereits begonnen wurde. Trotzdem bleibt es die wahrscheinlichste Erklärung.
Dabei muss man berücksichtigen, dass Nazideutschland mit Regietalenten nicht eben reich gesegnet war, weil viele Arrivierte wie auch Nachwuchshoffnungen nach Hitlers Machtübernahme emigriert waren. In die Lücken stießen Leute, die bis dahin kaum jemand auf dem Zettel gehabt hatte. Jannings könnte durchaus die Muster oder einen Rohschnitt von der Kreutzersonate gesehen haben, als er Harlan mit ins Boot holte. Im Filmgeschäft ist es nicht unüblich, dass man die Arbeit von Kollegen in einem frühen Stadium sieht, lange bevor die endgültige Fassung ins Kino kommt. Wie immer es genau gewesen sein mag: Mit der Kreutzersonate ("ein ganz großer, erregender und hinreißender Film", schrieb Goebbels einen Monat vor der Uraufführung, am 19.1.1937, in sein Tagebuch) empfahl sich Harlan als ein Regisseur für höhere Aufgaben. Mit Der Herrscher zeigte er, dass er gewillt und in der Lage war, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen.
Der Herrscher ist der (chronologisch) erste von vier Harlan-Filmen, die heute noch auf der Vorbehaltsliste stehen. Warum? Bei der Rechteinhaberin, der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung, sieht es mit Informationen wieder einmal schlecht aus. Aktuell hat die Webseite der Stiftung Folgendes zu bieten:
In Veit Harlans mit nationalsozialistischer Ideologie unterfütterter Bearbeitung von Gerhart Hauptmanns Drama "Vor Sonnenuntergang" spielt Emil Jannings, der auch die künstlerische Oberleitung innehat, eine seiner prominentesten Patriarchenrollen: Als Industriemagnat Matthias Clausen sieht er sich nach dem Tod seiner Frau mit einer selbstsüchtigen Verwandtschaft konfrontiert, die ohne Rücksicht auf das Unternehmen die Veräußerung seines Lebenswerks vorantreibt. Während insbesondere der Schwiegersohn Erich Klammroth [sic] gegen das Familienoberhaupt intrigiert, findet Clausen in der jungen Sekretärin Inken Peters eine loyale Vertraute. Gemeinsam müssen sie den Anfeindungen der potenziellen Erben widerstehen, um Clausens Vermächtnis für die kommende Generation zu bewahren.
Aha. Mit nationalsozialistischer Ideologie unterfüttert. In Verbindung mit der dann folgenden Inhaltsangabe wirkt diese Behauptung wie üble Nachrede. Verschieben wir den ersten Satz an den Schluss des Textes. Ergibt sich die darin aufgestellte Behauptung in irgendeiner Weise aus dem, was vorher zu lesen war? Das tut sie nicht. Wäre es so müsste man konstatieren, dass auch die Verfilmung mit Hans Albers (1956) und die drei TV-Adaptionen von Hauptmanns Stück mit Ernst Deutsch (jüdischer Schauspieler, 1938 in die USA emigriert und nach dem Krieg zurückgekehrt), Werner Hinz (Jannings’ Sohn in Der alte und der junge König) und Harald Juhnke in der Patriarchenrolle mit nationalsozialistischer Propaganda unterfüttert sind (Erstausstrahlung: 1962, 1970, 2000). Das ist Unsinn. Unbelegte, nicht logisch hergeleitete Behauptungen sind das Gegenteil von Information.
Wenn man diese Allerwelts-Inhaltsangabe zum Herrscher liest weiß man erst mal gar nichts. Bei der altmodischen Formulierung "Veräußerung seines Lebenswerks" werde ich schon misstrauisch. Das klingt, als wollten die Verwandten die Firma verkaufen. Wollen sie aber gar nicht. Der Schwiegersohn will vielmehr den Gewinn des Unternehmens steigern und der Belegschaft nichts davon abgeben, was Clausen ablehnt, weil Der Herrscher einer dieser Filme ist, mit denen sich das Regime bei den Arbeitern anbiederte und darauf verwies, dass in "Nationalsozialismus" das Wort "Sozialismus" steckt. Mich beschleicht da der Verdacht, dass die Inhaltsangabe von einer Person geschrieben wurde, die sich aus Sekundärquellen über einen Film informiert hatte, den sie nicht kannte. Das wäre, sollte es so gewesen sein, nicht wirklich überraschend, weil es andere Zusammenfassungen der Stiftung gibt, bei denen der Text aus den alten Programmheften der NS-Zeit paraphrasiert wurde. Fehler sind da vorprogrammiert. Bei Hauptmann plant Clausen, die Firma zu verkaufen und in die Schweiz zu ziehen. Könnte es sein, dass der Text der Stiftung von einer Person stammt, die sich noch vage an das Stück erinnerte? Ist die "Veräußerung seines Lebenswerks" von jemandem abgeschrieben, der Stück und Film vermischt hatte? Wer weiß.
Solche Fehler unterlaufen auch Kritikern, die Pressetexte kopieren oder Historikern, die aufgrund irgendwelcher Quellen von ihnen nie gesehene Filme kommentieren (gerade bei den Vorbehaltsfilmen ein nicht ganz seltenes Phänomen). Der Unterschied: Ein Kritiker, der vom Presseheft abschreibt, hat den Beruf verfehlt, prellt die Leser, und wenn er Pech hat, dann blamiert er sich. Die Murnau-Stiftung bestimmt darüber, ob ein Film gezeigt werden darf oder nicht. Da sollte man dem Publikum zumindest das Gefühl vermitteln, dass man genau weiß, worum es sich da handelt. Inken Peters, die "loyale Vertraute", ist übrigens die viel jüngere Frau, die der Witwer Clausen heiraten möchte. Die liebe Verwandtschaft fürchtet um das Erbe. Darum muss diese Ehe unbedingt verhindert werden. Solche Verteilungskämpfe gibt es dauernd. Was hat das mit NS-Propaganda zu tun? Warum darf Der Herrscher nicht öffentlich aufgeführt werden? Wie macht man sie dingfest, die propagandistische Unterfütterung?
Normalerweise würde man sagen: Wenn einen der Rechteinhaber nicht informiert schaut man sich den Film an, dann weiß man mehr. Hier ist das wieder schwierig, weil der Film verboten ist. Wäre es anders würde jeder, der das Stück kennt, gleich merken, dass der von der Stiftung gewählte Begriff "Bearbeitung" nicht ganz richtig ist. Sogar der Illustrierte Film-Kurier ist vorsichtiger und schreibt "frei bearbeitet nach Gerhart Hauptmanns ‚Vor Sonnenuntergang’" (meine Hervorhebung). Zur Ehrenrettung des Dramatikers sei das hier gleich vorweggenommen. Besorgte Eltern müssen keine Angst um das geistige Wohl ihrer Kinder haben, wenn das 1932 uraufgeführte Stück im Deutschunterricht besprochen wird. Zur Enttäuschung vieler Emigranten arrangierte sich Hauptmann mit den neuen Machthabern, was das Regime zur eigenen Legitimierung zu nutzen wusste, doch mit der NS-Ideologie hatte er nicht viel am Hut. Eine halbwegs werkgetreue Verfilmung von Vor Sonnenuntergang wäre von Goebbels eher verboten als gefördert worden.
Hauptmann wird amputiert
"Ein spannender, kontrastreicher Stoff aus dem Leben eines Großindustriellen" sei das, schrieb der Film-Kurier (17.7.1935), als der neue Jannings-Film angekündigt wurde. An Gerhart Hauptmann denkt man da nicht sofort, Clausen ist bei ihm Verleger. Der Filmtitel und das Industriellenmilieu sind von Harald Bratts Der Herrscher übernommen, einer tragikomischen Variante von Vor Sonnenuntergang. Beide Stücke gehen, wenn man so will, auf Shakespeares King Lear zurück, wo ein alter König die Herrschaft an die Töchter übergibt, mit desaströsen Konsequenzen. Bei Bratt vertraut der Patriarch die Leitung eines Stahlwerks seinen Nachfolgern an, stellt fest, dass diese der Aufgabe nicht gewachsen sind und kehrt darum auf den Chefposten zurück. Die Nachfolger scheitern nicht zuletzt daran, dass sie ein Direktorenkollektiv bilden. Gebraucht wird ein starker Mann an der Spitze, eine Führerpersönlichkeit (wir nähern uns der propagandistischen Unterfütterung).
Gerhart Hauptmann war nicht irgendwer. Der allseits verehrte, häufig gespielte Autor, 1912 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, war eine Institution. Eine Ahnung von seiner herausgehobenen Stellung kriegt man, wenn man den Prolog von Murnaus Phantom (1922) sieht. Hauptmann kommt da auf uns zu, blickt um sich und gibt der nun folgenden Verfilmung seines Romans seinen Segen. Welchen anderen Schriftsteller hätte man mit einem solchen Auftritt geehrt? Die Uraufführung von Vor Sonnenuntergang am 16. Februar 1932 am Deutschen Theater in Berlin, eine vorgezogene Geburtstagsfeier zu Hauptmanns 70. am 15. November, war eines der letzten ganz großen Theaterereignisse der Weimarer Republik. Zur Premiere von Max Reinhardts Inszenierung erschien alles, was Rang und Namen hatte. Wie kommt man ein paar Jahre später dazu, dieses Stück mit der Komödie des weitgehend unbekannten Harald Bratt zu verquirlen?
Der Herrscher sollte ursprünglich auf Der alte und der junge König folgen. Jannings stellte das Projekt zurück, als man ihm die Hauptrolle in Traumulus anbot. Er spielt da einen Gymnasiallehrer, der mit einer deutlich jüngeren Frau verheiratet ist. Den Drehbuchautor Erich Ebermayer wies er an, sich zur Vorbereitung den Blauen Engel anzuschauen, von dem man einiges übernehmen könne. Der Sternberg-Film scheint Jannings noch lange beschäftigt zu haben. Vor Sonnenuntergang lässt sich als Geschichte von der sexuellen Hörigkeit eines alten Mannes zu seiner jungen Geliebten erzählen, der sich und seine Firma zugrunde richtet. Könnte es also sein, dass Jannings eine Art Remake von Der blaue Engel drehen wollte, dieses Mal aber mit einer Heldenrolle für ihn selbst, in einem anderen Milieu und ohne Marlene Dietrich, die ihm in Sternbergs Film die Schau gestohlen hatte? Dafür musste allerdings der Schluss komplett geändert werden, und ohne Kompromisse wie bei der Berliner Uraufführung, die für Werner Krauß (als Verleger Matthias Clausen), Jannings’ Rivalen und die Krone des besten deutschen Schauspielers, zum Triumph geworden war. Bei den Proben hatte es Probleme mit dem fünften Akt gegeben. Hauptmann hatte ihn mehrfach umgeschrieben, ihn schließlich komplett gestrichen und den vierten Akt auf Drängen von Krauß so geändert, dass die Aufführung damit enden konnte.
Auch finanzielle Erwägungen könnten eine Rolle gespielt haben. Hauptmann war nicht billig. Offenbar wollte Jannings zunächst nur die Rechte für Teile des Stücks erwerben, dann doch am ganzen Schauspiel und etwas später an zwei von fünf Akten. Verhandelt wurde mit Benvenuto, Hauptmanns jüngstem Sohn. Klaus Kanzog ("Staatspolitisch besonders wertvoll") hat dessen Briefwechsel studiert und herausgefunden, dass für die Filmrechte am gesamten Stück 45.000 Reichsmark fällig geworden wären. Die zwei Akte, die Jannings schließlich kaufen ließ, kosteten 15.000 Reichsmark. Dafür bekamen er und die den Film produzierende Tobis den prestigeträchtigen Namen des Autors Gerhart Hauptmann, einige Handlungsteile und die Dialoge, die man brauchen konnte. Goebbels, falls er involviert war, müsste das gefallen haben. Für die Nazis waren Kontinuitäten im Geistesleben sehr wichtig, weil ihnen das eine kulturelle Legitimation verschaffte. Außerdem sparte man noch Geld. Und durch die Anleihen bei Bratts Herrscher ließ sich das bei Hauptmann eingekaufte Rumpfstück mit einer dem Regime genehmen Ideologie anreichern, die es so in Vor Sonnenuntergang nicht gab.
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