Wie Home Taping die Musik belebte

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Kopierer ermöglichten, dass visuelles Rohmaterial ebenso wenig zerschnitten werden musste wie akustisches. Obwohl das neu Zusammenstellen der Stücke nach thematischen Kriterien und mit häufig nur dem Empfänger ganz verständlichen Anspielungen klar den größten Reiz der Kassette ausmachte.
Neben dem Aufnehmen von Selbstgemachtem, natürlich. Viele Schallplatten begannen als Demo-Kassetten.
Der Übergang vom Amateur- zum Profibereich war durchaus fließend: Viele Schätze, wie etwa Lorenz Lorenz' Honegger in Cambodia erschienen nicht auf Vinyl, sondern ausschließlich auf Kassette. Herausgeber Molto Menz führt heute übrigens das DVD Label absolut Medien.
Viele Kassettenlabels legten es weniger auf den Verkauf als auf den Tausch von Musik an: Da gab es dann beispielsweise Bizarro-Pop aus Japan gegen deutschen Experimentallärm.
Auf diese Weise konnte man schon vor dem Internet abseitig-geniales wie die protodiskordianische Religionsparodie Church of the SubGenius kennen lernen.