Wie ist der Skandal um Till Lindemann und Rammstein zu bewerten? Das sagen unsere Leser

Seite 3: Darf Lindemann noch an der Bar etwas trinken?

Mit den Berichten über eine After-Show-Party in einem Berliner Club befasst sich Telepolis-Leser /Rak. Er schreibt:

"Lindemann ist nicht jemand, der da zum ersten Mal in diesem Club war. der war da wohl schon des Öfteren, auch mit seiner Tochter (die nebenbei auch 38 ist ...). Und daher kannten ihn die Securitys wohl schon als "Stammgast" oder so. Wobei sich Bild, Stern & Co (der Spiegel darf ja nicht mehr so in dieser Form.) auch darüber echauffieren, dass sich der Rammstein-Sänger in einem Fetisch. Und BDSM-Club (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) mit Teilen seiner Crew getroffen hat, um an der Bar was zu trinken, nachdem er ja nicht mehr in der Olympiahalle feiern darf.

Und der eigentliche Skandal ist hier eigentlich weniger das, was Lindemann da macht, nämlich einfach in einen Club gehen, sich an die Bar zu setzen und dort was zu trinken. Der Skandal ist auch nicht, dass da Lindemann nicht so wirklich bis gar nicht durchsucht wurde.

Der eigentliche Skandal ist doch eher, dass da jemand Mundtot gemacht und komplett gecancelt werden soll, dessen Schuld derzeit noch nicht mal auch nur ansatzweise irgendwie bewiesen ist.

Es gibt ja noch nicht mal wirklich eindeutige Zeugenaussagen für die Behauptungen - und wo wohl nun schon mehrere Anzeigen gegen ihn mangels Substanz eingestellt werden mussten. Der Skandal ist so nicht, dass da Till L. es wagt sich auch nur irgendwo in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Der eigentliche Skandal ist viel mehr diese momentan laufende, mediale Hexenjagd, die da gerade gegen ihn anrollt, diese Cancel Culture, die mittlerweile immer mehr in eine rein emotionale Hysterie umschlägt, die einem McCarthy oder einem Heinrich Kramer entlehnt sein könnte.

So was kann man jedenfalls kaum noch als "woke" bezeichnen, das, was da gerade läuft mit der Cancel Culture und dem versuchten Mundtotmachen. Das ist vielmehr ein ernsthafter Rückfall in die finstersten Abgründe des Mittelalters, ein Versuch die Aufklärung und all ihre mit vielen Tränen und viel Blut erkämpften Errungenschaften zu negieren, zugunsten einer rein emotionalen Moraldiktatur.

Und nein, ich habe da auch kein Verständnis für Lindemann - wenn er da Mist gebaut hat, dann muss er natürlich zur Verantwortung gezogen werden. Und nach all dem, was ich so alles über ihn gelesen und gehört habe (auch diverse Interviews usw.), halte ich ihn persönlich auch eher erst mal für einen Menschen, der sich da wohl schon auch des Öfteren als (un-)sozialer Mensch mit fragwürdigen Moralvorstellungen dargestellt hat.

Aber eben auch ein solcher (un-)sozialen Mensch mit fragwürdigen Moralvorstellungen hat eben noch Rechte und ist ein Mensch. Und hat das Recht auf eine eigene Meinung. Und auch wenn ich die Ansichten und Moralvorstellungen von Lindemann wohl nicht wirklich teile, so ist es mir dennoch wichtig, dass dessen Rechte als Mensch und auch sein Recht auf eine freie Meinungsäußerung, genau wie das Recht sich einfach mal an die Bar zu setzen und was zu trinken, nicht mit Füßen getreten werden."

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