Wind- und Solarenergie drücken den Strompreis
Seite 2: Viel Personal ist abgewandert
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Zwar gibt es inzwischen wieder sehr ehrgeizige Ausbauziele für Nord- und Ostsee, allerdings wird es noch ein paar Jahre dauern, bis die Industrie wieder in Gang kommt. Da in den vergangenen Jahren nur sehr geringe Erzeugungskapazitäten auf See ausgeschrieben wurden, ist inzwischen viel Personal abgewandert, das problemlos auch anderswo Arbeit findet, nicht zuletzt in den Nachbarländern, wo in der Vergangenheit deutlich mehr neue Windkraftanlagen auf See errichtet wurden.
In Europa geschieht das bisher meist in relativ flachem Wasser. Die Anlagen werden auf Fundamente gestellt, die entweder in den Boden eingerammt oder auf diesen gestellt werden. Bau und Wartung sind auf See aufwendiger, doch die besseren Windverhältnisse belohnen die Mühe. 2022 war die Auslastung der Windkraftanlagen um 76 Prozent besser als an Land.
Auch der Preis für Offshore-Strom ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Nach Angaben des Analyse-Zweigs der Nachrichtenagentur Bloomberg sind seine Gestehungskosten inzwischen niedriger als die für Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken. Für Solarstrom gilt das schon länger, ebenso für den Strom aus an Land stehenden Windkraftanlagen.
Entsprechend hat der in den letzten Wochen reichlich erzeugte Windstrom an der Leipziger Strombörse dafür gesorgt, dass der Preis für eine Kilowattstunde nur in seltenen Fällen bis auf 20 Cent hochschnellte, aber meistens deutlich darunter blieb. 2022 lag er überwiegend deutlich höher, insbesondere im August.
Oder mit anderen Worten: Wäre der Ausbau der Solar- und Windenergie nicht behindert worden und mit mehr Kontinuität erfolgt, wäre zudem mehr in Speichertechnologie investiert worden und würden die Biogasanlagen mehr am schwankenden Bedarf orientiert genutzt, dann wäre es im vergangenen Jahr vermutlich nicht zu den extremen Preisausschlägen an der Börse gekommen.
Aber natürlich liegt das Problem auch im Merit-Order-Prinzip, nach dem der jeweils teuerste Anbieter – zuletzt waren dies meist die Gaskraftwerke – den Strompreis an der Börse bestimmt.
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