Abstieg unter Ampel-Regierung: Deutschland fliegt aus Top 20-Länder-Ranking
Deutschland rutscht auf Rang 21 im internationalen Ranking ab. Dies zeigt eine Analyse des kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf. Ein Nachbar bleibt Spitzenreiter.
Dieses Ergebnis würden SPD, Grüne und vor allem FDP wohl lieber verschweigen: Nach Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist Deutschland aus der Liste der 20 wohlhabendsten Länder der Welt herausgefallen. Die Nachricht machte Ende der Woche die Runde, eine ausführliche Analyse liefert Alexandra Knape im Manager Magazin.
Der Blick auf das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf offenbart, dass Deutschland nun auf Rang 21 abgerutscht ist, nachdem es zuvor Platz 19 innehatte.
Luxemburg führt, Deutschland rutscht ab
Während Luxemburg seine Position als reichstes Land der Welt behauptet, beginnt in anderen Staaten eine Aufholjagd. Für Deutschland hingegen ist die aktuelle Situation weniger erfreulich. Trotz seiner Zugehörigkeit zu den stärksten Volkswirtschaften weltweit, gemessen am BIP, fehlt es an kaufkraftbereinigtem Reichtum, um in den Top 20 zu verbleiben.
BIP: Maßstab mit Grenzen
Das BIP allein ist kein umfassender Indikator für Wohlstand, erläutert Klaus-Jürgen Gern vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Es dominiert zwar die Diskussion, lässt aber keine Aussage über die Wohlstandsverteilung zu. Tom Krebs, ein Volkswirtschaftsprofessor aus Mannheim, ergänzt, dass trotz eines hohen BIP in einigen Ländern der Lebensstandard vieler Menschen gering sein kann.
Kaufkraft als Schlüsselindikator
Um den wahren Wohlstand zu messen, wird daher die Kaufkraft berücksichtigt. Diese gibt an, wie viel eine bestimmte Menge von Waren und Dienstleistungen in verschiedenen Ländern kostet.
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Das Ranking von Manager Magazin etwa verwendet den internationalen Dollar aus dem Jahr 2017 als Währungseinheit, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Diese künstliche Währung soll dem Wert eines US-Dollars nahekommen.
Die Top 10 und der Einfluss von Krisen
An der Spitze der vermögendsten Länder nach kaufkraftbereinigtem BIP pro Kopf finden sich neben Luxemburg auch Irland, Singapur und Macau. Interessanterweise schaffen es kleinere Länder mit spezifischen Wirtschaftssektoren oder Bodenschätzen in die Top-Positionen.
Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg haben jedoch das Ranking beeinflusst und Verschiebungen verursacht.
Europäische Länder im Wandel
Während einige europäische Staaten Plätze verlieren und die Kaufkraft rückläufig ist, können sich Länder wie San Marino, Island und Österreich verbessern. Deutschland dagegen muss einen Rückschritt hinnehmen.
Die Datenbasis für das Ranking stammt aus dem World Economic Outlook (WEO) vom September 2024, der Kennzahlen aus 180 Ländern beinhaltet. Ausgeschlossen sind dabei Länder wie Monaco, Liechtenstein, Nordkorea und Kuba.
Fazit: Wohlstand ist mehrdimensional
Die Verschiebung im Ranking der wohlhabendsten Länder verdeutlicht, dass Wohlstand mehrdimensional ist und nicht allein durch das BIP definiert werden kann.
Kaufkraft, wirtschaftliche Diversität und die Auswirkungen globaler Krisen spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewertung des Reichtums einer Nation.
Für Deutschland bedeutet der Verlust des Top-20-Status einen Weckruf, seine Wirtschaftspolitik zu überdenken und Strategien zu entwickeln, um den Wohlstand der Bevölkerung zu erhöhen und im globalen Vergleich wettbewerbsfähig zu bleiben.
Umfrage: Schlechte Stimmung in Deutschland
Die Umfrage deckt sich mit der Stimmung in Deutschland: Ein Jahr vor der Bundestagswahl befindet sich die Zustimmung zur deutschen Ampelkoalition auf einem historischen Tiefpunkt. Nach dem ARD-Deutschlandtrend von Anfang September ist nur noch jeder sechste Bürger (16 Prozent) mit der Arbeit der von SPD, Grünen und FDP gebildeten Regierung zufrieden.
Dies entspricht einem Rückgang von vier Prozentpunkten seit August und markiert den niedrigsten Zufriedenheitswert seit August 2010, der damals unter der schwarz-gelben Regierung erreicht wurde.
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Dementsprechend geben 84 Prozent der Bürger an, mit der Arbeit der Ampel unzufrieden zu sein, wobei fast die Hälfte (47 Prozent) sogar angibt, überhaupt nicht zufrieden zu sein.
Interessanterweise zeigt sich diese Unzufriedenheit nicht nur bei Anhängern der Oppositionsparteien wie der AfD, des BSW und der Union, sondern auch bei den Anhängern der Regierungsparteien selbst. So sind 54 Prozent der Grünen-Anhänger und 63 Prozent der SPD-Anhänger unzufrieden mit der aktuellen Bundesregierung.
Die Spitzen der Ampelkoalition genießen ebenfalls keine hohen Zufriedenheitswerte. Wirtschaftsminister Robert Habeck erreicht lediglich 27 Prozent Zufriedenheit, Finanzminister Christian Lindner 20 Prozent und Bundeskanzler Olaf Scholz fällt auf 18 Prozent, was einen historischen Tiefpunkt im Vergleich zu seinen Vorgängern darstellt.
Bei tagesschau.de hieß es zu den Umfragewerten:
Die Themen Zuwanderung und Flucht sind in der Problemwahrnehmung der Deutschen weiter gestiegen. Aktuell nennt jeder Zweite (48 Prozent) diesen Komplex als eines der beiden wichtigsten politischen Probleme, um die sich die deutsche Politik vordringlich kümmern muss - 22 Prozentpunkte mehr als noch im April. Es folgen die Themen Wirtschaft (20 Prozent, +1) sowie mit jeweils 12 Prozent soziale Ungerechtigkeit (-5), Umwelt- und Klimaschutz (-4) und Bildung (+2). Dahinter hat auch das Thema innere Sicherheit an Relevanz für die Bürgerinnen und Bürger gewonnen: Jeder Zehnte (10 Prozent) nennt es als eines der wichtigsten politischen Probleme (+7).