3D-Drucker als Essensreplikator für bemannte Expeditionen zum Mars

Ein Nasa-Projekt entwickelt die erste ausdruckbare Pizza

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125.000 Dollar bekommt das amerikanische Unternehmen Systems and Materials Research Corp. ( SMRC) von der NASA, um einen 3D-Drucker zu entwickeln, der Astronauten künftig mit wohlschmeckendem, nahrhaften Essen versorgen kann. Erstes Ziel: die Fertigstellung einer Pizza.

Die Vision hinter dem High-End-Pizzadrucker-Projekt ist von jener Art, wovon Marketingabteilungen schwärmen: einfach und doch gigantisch, "a game changer", wie seit einiger Zeit gesagt wird. Die Verköstigung mittels 3D-Drucker ist demnach ein kleiner, aber bedeutender Schritt in die Zukunft bemannter Expeditionen zum Mars, eine für die Armee willkommene technische Lösung, welche die Logistik vereinfachen würde und möglicherweise auch eine neuer Ansatz für das Welthungerproblem.

Präsentiert wurde das Projekt Anfang Mai auf der Humans 2 Mars-Konferenz, berichtet die Washington Post. Dort stellte ein SMRC-Ingenieur eine erste Entwicklungsstufe des nahrungsliefernden 3D-Druckers vor, der einen Keks mit Schokolade belegte. Als nächstes würde man daran arbeiten, dass der Drucker "Teig ausdruckt und bäckt, während er die Soße und Garnierungen ausdruckt", berichtet Cnet, wo auch eine schematische Abbildung des Druckverfahrens zu sehen ist.

Kohlenhydrate, Proteine sowie andere Nährstoffe werden in Pulverform, also raum-und gewichtsparend, gelagert und in Patronen für den Drucker bereitgehalten, der die Beilagen in kombinierter Form Schicht für Schicht auflegt, die Mischung werde anschließend erhitzt und auf eine heiße Unterlage gestellt, so dass laut Beschreibung am Ende ein echtes, sogar "duftendes" Gericht wie frisch aus dem Ofen den Astronautengaumen erfreut. Das große Exempel nach dem Keks soll an einer Pizza statuiert werden, weil sich diese wegen ihrem Schichtenaufbau besonders dafür eigne.

In der Fantasie verbindet SMRC die Zukunft mit guten alten Zeiten. So soll der Astronaut auf dem Mars zu Weihnachten das Rezept seines Lieblingsplätzchens von seiner Mama zugemailt bekommen und der 3D-Drucker dann die Konditoreiarbeit erledigen. Der Vorschlag der niederländischen Firma TNO frischt die virtuelle Speisekarte auf: Der 3D-Drucker könnte doch Proteine in Form von Algen, Gras oder Insekten verwenden (3D-Drucker und lebende Zellen – vgl. dazu 3D-Drucker für Ersatz von Körperteilen).