Ach, Karlsruhe, was tust du uns an?

Außer Kontrolle

Deutschland ohne geltendes Wahlrecht - tja, wo ist da wohl die Schuld zu suchen?

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Ja, man muss Prioritäten setzen im hübschen Deutschland. Angesichts der permanenten Überlastung der Politik ist das unumgänglich und so konzentriert man sich dort aufs Kerngeschäft. Da das Bundesverfassungsgericht ja immer noch dauernd meint, die Karlsruhe-Touristen mit leckeren Häppchen in Form von Urteilen bewirten zu müssen, die der Politik nicht munden, ist es kein Wunder, dass eine Diätenerhöhung dringend notwendig war.

Wie stark sich die nervenaufreibende Situation für die Abgeordneten bemerkbar macht, zeigt sich deutlich daran, dass neben der Verlängerung der "Antiterrorgesetze" nicht einmal Zeit, Nerven und Kraft vorhanden waren, um ein Wahlrecht zu formulieren, dass den Vorgaben von Karlsruhe Stand hält. Der jetzige Entwurf wird nach der Sommerpause bearbeitet werden - die Frist, die das BVerfG setzte, endet am 30. Juni diesen Jahres.

Da sieht man, wie die Karlsruhetouristen Reformen blockieren - ohne die ganzen Klagen hätte es diese Situation nie gegeben. Da hilft nur eines: Karlsruhe bis zu jenem Tag, an dem die Politiker wieder topfit sind, einfach dichtmachen.