Auch Roboter stolpern ins Leben

Hitachi stellte den Humanoiden EMIEW 2 mit Pannen vor, doch der Büroroboter cheint schon einiges zu können.

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Die künstlichen, nichtbiologischen Kinder der Menschen, die vielleicht einmal deren Nachfolger werden könnten, tun sich noch schwer. Japan bereitet sich auf eine Zukunft als alternde Gesellschaft vor, in der es zu wenige Arbeitende gibt (und man offenbar nicht sehr geneigt ist, die Menschen aus armen Ländern einwandern zu lassen). Von der Regierung wurde ein Programm gestartet, um im Alltag einsetzfähige Roboter zu entwickeln. Um also zumindest biologisch unter sich zu sein, werden emsig neue, zumindest im Erscheinungsbild menschenähnliche Roboter entwickelt. Mit Humanoiden kommen die Menschen besser zurecht als mit fremdartig aussehenden Roboter (und anderen Menschen?). Also baut man sie babyartig, stattet sie mit einer gewissen Sprachfähigkeit und einigen Gesten aus, um einige leichte Arbeiten ausführen zu können und von Menschen als Gegenüber angenommen zu werden (wozu nicht viel notwendig ist).

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Bild: Hitachi

Aber der Weg zum Roboter als Ersatz für Menschen ist weit. Das zeigte auch am letzten Mittwoch der Auftritt der zweiten Version von Hitachis EMIEW (Excellent Mobility and Interactive Existence as Workmate), nach Hitachi "ein Roboter, der die Anforderungen des Alltags meistert und sich nach mit Menschen geführten Dialogen bewegt". Der 80 cm hohe, nicht nur von der Größe kindlich anmutende Androide mit einem Gewicht von 12 kg kann mit zwei Beinen gehen, aber auch mit beiden zusammen rollen. Die Füße können auch 3 cm in die Höhe gehoben werden, was allerdings für eine Treppe noch nicht reicht. Dafür kann er aber auch auf allen vieren gehen.

Gedacht ist EMIIEW als Assistent etwa im Empfang, als Begleitperson zur Orientierungshilf oder als Bote in Büros. Der Roboter kann drahtlos gesteuert werden und hat ein System zur Spracherkennung. Weil aber bei der Vorstellung das Wifi-Netzwerk angeblich überlastet war, reagierte er nicht richtig auf die Befehle und krachte erst einmal mit einem Tisch zusammen. Ein anderes Mal blieb er einfach stehen und reagierte eine ganze Weile nicht auf Befehle. Nachdem sich die Lage wieder beruhigt, konnten seine Erbauer zeigen, dass er auf Befehle reagiert und sich nun doch zwischen den Tischen hindurchbewegen, Drinks bringen, einem Menschen den Weg weisen oder Dokumente zu jemanden bringen kann. Er soll sich auch entsprechend um Menschen herum oder in Menschenmengen bewegen können. Ein Honda-Ingenieur wies jedoch darauf hin, dass Sicherheit eine große Rolle spielt. (fr)