Bei Männern wächst der Druck, sich mit Schönheitschirurgie aufzupeppen

Spuren des Alters und dicke Bäuche werden zum Makel.

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Nicht nur Frauen, auch Männer sind zunehmend unzufrieden mit ihrem Körper, vor allem wenn er Spuren des Alterns zeigt. Die British Association of Aesthetic Plastic Surgeons berichtet, dass 2007 17,5 Prozent mehr Schönheitsoperationen an Männern als 2006 ausgeführt wurden.

Wichtig scheint vor allem zu werden, den dicken Bauch wieder zu los zu werden, nachdem Übergewicht mehr und mehr zu einem Stigma wird. Bauchstraffungen bei Männern nahmen um 61 Prozent zu, Brustverkleinerungen um 27 Prozent, Fettabsaugen um 18 Prozent. Zudem wurden über 30 Prozent mehr Veränderungen an der Nase vorgenommen. Bei Frauen stehen hingegen Brustvergrößerungen an erster Stelle.

Und weil das Gesicht als erstes und immer zu sehen ist, stiegen bei Männern und Frauen die Facelifts um 36 Prozent an. Anti-Ageing-Eingriffe wie Beseitigung der Schlupflider oder Anheben der Augenbrauen sind um 13 bzw. 11 Prozent angestiegen. Mit insgesamt 32.453 schönheitschirurgischen Eingriffen (davon 29.572 bei Frauen) hat deren Zahl gegenüber 2006 um 12,2 Prozent zugenommen.

Der Markt für Schönheitseingriffe, einschließlich Botox-Behandlungen, soll in Großbritannien bereits einen Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro im Jahre erzielen. Der Verband meldet denn auch erfreut, dass die Öffentlichkeit die Schönheitschirurgie "vor allem im Anti-Ageing-Bereich" zunehmend akzeptiere. Auch die Männer müssen nun anscheinend zunehmend an ihrem Körper arbeiten und ihn gegen teures Geld modellieren, um attraktiv und standesgemäß auszusehen. Rajiv Grover, der Leiter von BAAPS, sagt: "Jetzt werden die Männer mit den Rollenmodellen bombardiert, denen die Frauen seit Jahrzehnten ausgesetzt waren." Auch eine Form der Gleichberechtigung.