"Bypass" für verletzte Wirbelsäule

Bei Ratten ist es Wissenschaftlern gelungen, mit umgeleiteten Nerven eine gewisse Beweglichkeit der zuvor gelähmten Beine wiederherzustellen.

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Neurowissenschaftler des Columbia University Medical Center haben an Ratten eine neue Technik demonstriert, wie man Verletzungen an der Wirbelsäule reparieren und so möglicherweise die Bewegungsfähigkeit wieder herstellen könnte.

Ähnlich wie bei einer Bypass-Operation am Herzen wurden von dem Team unter der Leitung von John Martin, wie New Scientist berichtet, Nerven unmittelbar oberhalb der Verletzung, die zu den Bauchmuskeln führen, abgetrennt und unterhalb der Verletzung mit den Nervenbahnen in der Wirbelsäule verbunden. Die Nerven wuchsen nach dem Bericht der Wissenschaftler schnell zusammen und stellten wieder eine teilweise funktionsfähige Verbindung her, so dass die Ratten ihre zuvor gelähmten Beine etwas besser bewegen konnten. Allerdings scheinen bislang nur die motorischen Fasern eine Verbindung hergestellt zu haben, während dies bei den sensorischen nicht der Fall war. Zweifelhaft ist, ob die für den Bypass verwendeten Nerven die komplexen Funktionen von Spinalnerven übernehmen können. Die Frage ist auch, ob nur die in den Bauchbereich führenden Nerven für einen Bypass tauglich wären.