CO2-Bilanz des Vielreisers Sarkozy entspricht mindestens der von 1000 Franzosen

Nach Terra Economica werden sich die vom französischen Präsidenten verursachten Emissionen verdoppeln, da er ein neues Präsidentenflugzeug nutzen will.

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Der französische Präsident Nicholas Sarkozy sprudelt nicht nur vor Einfällen, sondern ist auch gerne unterwegs, um schnell hier oder dort aufzutauchen und zu intervenieren. Kein Wunder daher, dass seine Ökobilanz schlecht aussieht, wie nun Terra Economica einmal versucht hat, auszurechnen.

In den 11 Monaten, die Sarkozy im Amt ist, hat er nur auf seinen Dienstreisen für 300.000 km mindestens 7.061 Tonnen CO2 verursacht. Das sei so viel wie der jährliche CO2 von tausend normalen Franzosen. Schön auch der Vergleich, dass dies den Emissionen entspricht, die 867 Milchkühe in der Bretagne produzieren. Vermerkt wird, dass der Wagenpark und die Flugzeugflotte des Präsidenten erneuert werden soll. Um präsentabel zu sein, will sich Sarkozy einen Airbus A330 und zwei Falcon 7X. Wenn er bereits mit dem A330 anstatt des alten Präsidentenflugzeugs des Typs A319CJ geflogen wäre, dann hätte der Präsident bereits seinen CO2-Auasstoß verdoppelt.

300.000 km seien zwar die absolute Untergrenze, aber immerhin wäre dann Sarkozy am Tag durchschnittlich 900 km gereist. Private Reisen des Präsidenten und seiner Frau Carla Bruni, beispielswweise nach Ägypten oder Jordanien, sind nicht eingerechnet. Auch nicht der CO2-Ausstoß der Flugzeuge, die das Präsidentenflugzeug begleiten. Der Haushalt für 2009 sieht übrigens eine Anhebung der Reisekosten für den Präsidenten um über 30 Prozent vor. Im Oktober letzten Jahres hatte Sarkozy am nationalen Umweltgipfel (Grenelle de l'Environnement) angekündigt, Frankreich grüner zu machen und beispielsweise alle öffentlichen Projekte auf ihre Klimakosten prüfen zu lassen. Allerdings hatte der frühere Präsident François Mitterrand, der um die Welt mit der Concorde reiste, einen deutlich höheren CO2-Ausstoß.