Computernutzung und Lesen

Nach einer Studie soll es zwischen der Computernutzung von Kindern in der Freizeit und deren Lesekompetenz eine Verbindung geben

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Die Erziehungswissenschaftlerin Monica Rosen von der Universität Göteburg hat sich mit ihren Kollegen die Lesekompetenz von 9-10 Jahre alten Schülern in Italien, Ungarn, Schweden und in den USA zwischen den 1970er und 1990er Jahren angeschaut.

Seit 1991 sei die Lesekompetenz in den USA und in Schweden gefallen, während sie in Ungarn und Italien angestiegen sei. Zwar können viele Faktoren hereinspielen, aber die schwedischen und amerikanischen Schüler hätten berichtet, dass sie nach der Schule Computer sehr viel mehr nutzten, als dies in Ungarn oder Italien der Fall war. Daher gehen die Wissenschaftler auch davon aus, dass die Computernutzung in der Freizeit die Unterschiede erklärt.

Besonders in dem Alter um 10 Jahre würde man normalerweise am meisten lesen, da seien aber die Computer als Unterhaltungsmedium dazwischen gekommen. In Schweden und in den USA hätten die Kinder weniger gelesen und weniger Bücher von der Bibliothek ausgeliehen, während ihre Computernutzung angestiegen sei, die eher nicht mit Lesen zu tun habe, zumindest nicht mit einem lange anhaltenden Lesen, wie dies für die Lektüre von Büchern erforderlich ist. Dazu kommt, dass auch die Eltern immer weniger zu sehen seien, wie sie sich hinsetzen und ein Buch lesen.

Allerdings hat nur die Zahl der guten Leser in der Altersgruppe abgenommen, ansonsten seien keine Unterschiede festgestellt worden. Betroffen seien vor allem die Jungen, bei den Mädchen ist die Veränderung nicht so auffällig.