Das Makro soll mal kommen

Neben der Spur

Was Yahoo Pipes schon gemacht hat, soll ifttt jetzt erleichtern, Makros für das Internet bereit stellen.

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Gut, die Idee ist nicht neu. Yahoo Pipes kann das schon lange, und es bietet sich ja auch an: verschiedene Services im Internet miteinander zu verbinden und logische Trigger im Stil von IF...THEN zu setzen. Schliesslich will man nicht immer händisch einen RSS Feed updaten, nur weil man gerade einen Blogeintrag an einer anderen Stelle gesetzt hat. Oder ein Bild hochgeladen hat. Auch ein Internetnutzer hat seinen Stolz. ifttt soll das jetzt aber erleichtert unter das Volk bringen. Momentan ist der Service noch in einer Public Beta und per Einladung zu sehen. Aber die Versprechungen klingen...viel versprechend.

So soll der Metaservice Tasks, Triggers und Actions in Channels beherrschen...was?...also gut, einfach erklärt: Wenn etwas von Dir in Facebook landet, dann schicke eine Nachricht an meine Mama via Email von mir. Wenn also ein Nutzer ein Bild auf facebook lädt, dann kann er damit einen Eintrag in einem RSS Feed auslösen, der gleichzeitig noch ein Mail auslöst, dass der Eintrag im RSS Feed erneuert wurde.

Und endlich lassen sich so unendliche Spassketten bauen. Wir freuen uns also auf ifttt, denn dann können wir einen Eintrag in Facebook mit einem Update in Twitter verbinden, der wiederum einen Eintrag in Facebook auslöst, was wiederum eine Schleife über Twitter zieht, die wiederum...aber da wird ifttt sicher helfen, unendliche Schleifen zu verhindern. Oder Helmut Meier, Buchhalter und gerne im Web zu Fragen seiner Briefmarkensammlung unterwegs, wird in die Annalen der Digitalen Medien als der Mensch eingehen, der durch unglaubliche Schleifen in ifttt zuerst die Server seines Hosters, dann den Internetzugang seines Landes blockierte. Und das ohne Revolutuionsanlass. Hoffentlich ist es auch unmöglich in ifttt einen Task zu setzen, der automatisch einen neuen Account aufmacht und einen Task setzt, einen neuen Account aufzumachen.

Aber wie gesagt keine Bange. Ein paar Sicherungen lassen sich schon ahnen. Mehr als zehn Tasks gleichzeitig soll das System nicht in der Lage sein zu produzieren. Und ein Delay von 15 Minuten ist auch implementiert. Trotzdem könnten Makroservices wie ifttt spannende Spielzeuge sein, um anderen das Leben schwer zu machen. Viele Protestler legen sich viele Accounts mit jeweils 10 Tasks zu und schicken viele Mails und Updates durch die Gegend, sobald am Stuttgarter Bahnhof wieder ein Baum fällt oder in einem Staat ein eher unbeliebter Potentat seine Gesulze über das Staatsfernsehen absondert. Vorausgesetzt, der Internetzugang existiert dann überhaupt in diesem Land noch.

Und zu solchen Scherzen muss man nicht einmal zu Hause sein. Nicht einmal im gleichen Land.