Die Deutschen ziehen ihr Geld aus Aktienfonds ab

Allen im Oktober flossen 50 Milliarden Euro aus den Aktienfonds ab

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Die Deutschen suchen die Sicherheit und trauen den Aktien nicht mehr. Nach Angaben des Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) haben allein im Oktober die Deutschen 50 Milliarden Euro aus Aktienfonds abgezogen, die vermutlich zum großen Teil auf Tagesgeldkontos angelegt werden.

Publikumsfonds waren davon mit über 46 Milliarden am stärksten betroffen, Spezialfonds mit fast 5 Milliarden in geringerem Maße. BVI führt die Umschichtung auf die Ende September bekannt gewordenen Absicht des Gesetzgebers zurück, "steuerorientierte Geldmarktfonds schärfer zu besteuern". Die Flucht in die Sicherheit dürfte jedoch eher mit der Finanzkrise zu tun haben. Die Umschichtung des Kapitals ist bedeutend und könnte manche der Investmentfonds gefährden, vor allem die kleineren. "In einem Monat sind rund zehn Prozent der seit den 50er-Jahren angesammelten Sparvermögen abgeflossen", so die Welt, um die Dimension deutlich zu machen.

Dazu kommt, dass auch viel Geld verloren gegangen ist, wie BVI mitteilt: "Neben den Anteilscheinrückgaben sorgte auch der extreme Kursverfall an den Aktienmärkten für einen deutlichen Rückgang beim Fondsvermögen. Die BVI Mitgliedsgesellschaften verwalteten per 31. Oktober 2008 in Publikumsfonds (585,4 Mrd. Euro) und Spezialfonds (639,0 Mrd. Euro) ein Gesamtvolumen von 1.224,4 Mrd. Euro." Ein Jahr zuvor waren es 1.460 Milliarden Euro, was einen Verlust von über 200 Milliarden bedeutet. Dagegen waren die Verluste 2001 von 80 Milliarden noch relativ bescheiden.