E.ON-Kunden sollen ihren Anbieter wechseln

Eon will die Energiepreise weiter erhöhen.

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Eon will die Energiepreise weiter erhöhen. Nach den gestern vorgestellten Zahlen sollen die Strompreise zum Jahresbeginn 2008 um bis zu 9,9 Prozent, die Gaspreise um bis zu 8,8 Prozent erhöht werden. Laut Konzernangaben bedeutet das für einen durchschnittlichen Eon-Stromkunden monatlich zwischen 4 und 6 Euro und für einen durchschnittlichen Eon-Gaskunden 5 und 12 Euro Mehrkosten. Eon begründet seinen Preisaufschlag mit einer "langen Phase der Preiskonstanz" und höheren Beschaffungskosten. Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher hält dagegen: Die Energiepreise seien konstant um 6 bis 8 Prozent jährlich gestiegen die angekündigte Preiserhöhung stehe in keinem Verhältnis zu den geltend gemachten unternehmerischen Mehrausgaben. Bei den angeblich höheren Beschaffungskosten profitiere der Mutterkonzern sogar selbst davon, denn die Regionalgesellschaften beziehen von dort den größten Teil ihres Stroms, den sie ab Januar noch teurer verkaufen werden. Peters rät den Verbrauchern sich den Preisanstieg nicht gefallen zu lassen und statt dessen zu Anbietern wechseln, die keine überhöhten Preise verlangen und kundenfreundlich agieren.

Die Bundesverbraucherzentrale erinnert in diesem Zusammenhang daran, daß die Strompreise seit der Jahrtausendwende um 50 % gestiegen sind. Grund sei der mangelnde Wettbewerb auf dem Energiemarkt. Als reiner Aktionismus wird auch die Ankündigung der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Toben gesehen. Sie kündigte an, die Teuerung bei EON vom Kartellamt prüfen zu lassen. Doch gerade das Kartellamt hat sich nicht als Kämpfer für die Interessen der Stromkunden hervorgetan - dort wurde gerade ein Verfahren gegen RWE eingestellt. Vattenfall und EnBW haben, wohl um ihr angekratztes Image momentan nicht weiter zu belasten, noch keine neuen Preiserhöhungen angekündigt. Vattenfall verliere zur Zeit viele Kunden wegen der schlecht gemanagten Störfälle in seinen Atomkraftwerken und seinen nicht lange zurückliegenden Preiserhöhungen und EnBW habe zur Zeit mit die höchsten Preise im Land.