E.on und RWE wollen in Großbritannien zusammen 3 neue Atomkraftwerke bauen

Nachdem der französische Konzern EDF mit der endgültigen Übernahme von BE den Bau von 4 AKWs plant, wollen die deutschen Konzerne sich im Wettbewerb behaupten.

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Die britischen Tochterfirmen von E.on und RWE haben ein Joint Venture gegründet, um in Großbritannien bis zu drei neue Atomkraftwerke zu bauen. Mit der 50:50-Partnerschaft sollen Baugrundstücke von der Nuclear Decommissioning Authority erworben werden. Ziel ist es, so die beiden Konzerne, Atomkraftwerke mit einer Leistung von mindestens 6 GW zu erstellen.

Die deutschen Konzerne wollen nicht von der französischen Konkurrenz in Sachen Atomenergie abgehängt werden. Der französische Konzern EDF hat Anfang Januar die endgültige Vereinbarung abgeschlossen, für 12,5 Milliarden Pfund den größten britische Energiekonzern British Energy zu übernehmen, um so in Großbritannien leichter neue Atomkraftwerke bauen zu können. British Energy betreibt gegenwärtig acht Atomkraftwerke. EDF plant die Errichtung von vier neuen Atomkraftwerke.

Damit kämpfen deutsche und französische Konzerne in Großbritannien um die Vorherrschaft beim Bau und Betrieb neuer Atomkraftwerke, wie dies von der britischen Regierung in die Wege geleitet wurde, da alte Kohle- und Atomkraftwerke abgeschaltet werden müssen und man mit neuen AKWs hofft, zugleich die Klimaziele erfüllen und die angeblich drohende Versorgungslücke schließen zu können. E.on und RSW weisen darauf hin, dass sie an 20 Atomkraftwerken beteiligt sind und drei Atomkraftwerke in Deutschland betreiben. Mit der Finanzkraft von beiden Konzernen könne man die notwendigen großen Investitionen machen und sicherstellen, dass es bald Strom aus Atomkraftwerken gibt. Infrastrukturprojekte dieser Größenordnung, so machen die Konzerne ihre Pläne schmackhaft, würden auch einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft darstellen und neue Arbeitsplätze schaffen.

Dr. Wulf Bernotat, Vorstandsvorsitzender von E.ON, begrüßt "die Entscheidung von Großbritannien, die Stromerzeugung durch den Zubau von Kernkraftwerken der neuen Generation auszubauen. Mit Kernkraft als kohlendioxidfreie Energiequelle kann Strom bei gleichzeitigem Schutz des Klimas vor dem CO2-Ausstoß am effizientesten erzeugt werden. In Zeiten hoher Energiepreise spielt die Kernkraft eine wichtige Rolle für die verlässliche und wirtschaftliche Versorgung mit Strom." E.on will überdies ein neues Atomkraftwerk in Finnland bauen und hat gestern einen Antrag auf eine Grundsatzentscheidung an die Regierung gestellt.