Eli Lilly veröffentlicht brisante Finanzierungsliste

Der Pharmakonzern Eli Lilly hat eine Liste veröffentlicht die genau aufgeschlüsselt, welche finanzielle Unterstützung verschiedene Institutionen in den USA im ersten Quartal 2008 durch Lilly erhalten haben.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Der Pharmakonzern Eli Lilly hat eine Liste ( pdf) veröffentlicht, die aufschlüsselt, welche finanzielle Unterstützung verschiedene Ärzte- und Patientenvereinigungen, Universitäten, Krankenhäuser und andere Institutionen in den USA im ersten Quartal 2008 durch Lilly erhalten haben. So hat beispielsweise die einflussreiche American Psychiatric Association ( APA) alleine für ihr Programm „Tangled Up in Blue: Optimizing Treatment of Depression in the Presence of Comorbidities“ über 216.000 Dollar überwiesen bekommen.

Die Aufstellung deckt den gesamten Geschäftsbereich von Lilly ab und schließt auch die größte Interessenvertretung der USA von Menschen mit psychischen Störungen mitein, die National Alliance on Mental Illness ( NAMI). Diese erhielt von Lilly im ersten Quartal an die 705.000 Dollar.

Die Betreiber des wichtigen Ärzteportals Medscape erhielten 175.000 Dollar für eine Projekt mit dem Namen „ADHD - Optimizing Diagnosis and Treatment Through an Online Educational Continuum“, in dem es um die Diagnose und Behandlung des Zappelphillip-Syndroms ADS geht. Lilly ist Hersteller eines Atomoxetin-haltigen Medikaments gegen ADS.

CME LL, einer der größten Anbieter von CME (Continuing Medical Education), also der Fortbildung der in der Medizin tätigen Ärztinnen und Ärzte, erhielt im ersten Quartal 604.375 Dollar für Fortbildungsprogramme über Depressionen, bipolare Störungen und ADS.

Auf der Webseite von Lilly Grant steht ebenfalls eine über 100 Seiten lange Aufstellung mit den Zuwendungen des gesamten Jahres 2007 zum download ( pdf) bereit. Dabei sticht besonders die Unterstützung von Projekten hervor, die sich mit einer Schmerzkrankheit beschäftigen, der Fibromyalgie. Deren Diagnose ist schwierig, die Therapie ebenfalls. Die Irvine Universität von Kalifornien erhielt von Lilly knapp 250.000 Dollar für ein Projekt mit Namen „Dispelling Myths: Evidence-Based Treatment of Fibromyalgia: A Collaborative Approach to Optimal Care“.

Was Lilly zu dem Schritt veranlasst hat eine derart brisante Liste zu veröffentlichen ist unklar. Auf Anfrage von Telepolis teilte Lilly Deutschland mit, man würde an der Publizierung einer entsprechenden Liste für Deutschland zur Zeit arbeiten. Eine definitives Datum der Veröffentlichung konnte man nicht nennen.