Ende 2010 sollen alle brasilianischen Schulen einen Breitband-Internetzugang haben

Parallel müssen Schüler und vor allem auch hunderttausende Lehrer "digital alphabetisiert" werden

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In Brasilien sollen bis zum Ende des Jahres alle staatlichen Schulen über einen Breitband-Internetanschluss verfügen. Dann hätten, wie der für Fernausbildung zuständige Staatssekretär Carlos Bielshowsky im Bildungsministerium erklärte, 150.000 Schulen und 48,4 Millionen Schüler, die meist aus den armen Schichten kommen, auch die Möglichkeit, an Angeboten zum Telelernen teilzunehmen.

Mit der Ankündigung soll das Versprechen des scheidenden Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva eingelöst werden, der auch ankündigte, dass bis 2015 ganz Brasilien Zugang zu einem Breitbandanschluss haben soll. Bislang haben 24 Millionen Schüler einen Breitbandzugang mit minimal 1 Megabyte, bis Ende Dezember sollen alle mindestens 2 MB haben.

Mit einem Breitband-Internetzugang könnten auch die Kinder und Jugendlichen in entlegenen Gegenden, die oft weit zur nächsten Schule fahren müssen, sich durch Telelernen besser aus- und fortbilden, hofft die Regierung. Und mit dem Zugang zum Internet an Schulen können auch die Kinder aus armen Familien in die Online-Welt eintreten, was ihnen bessere Arbeitsmöglichkeiten sichern soll. Ein Problem ist allerdings, dass nicht nur Schüler, sondern vor allem auch die Lehrer erst einmal lernen müssen, mit der Technik umzugehen. 330.000 Lehrer von insgesamt 1,5 Millionen haben schon entsprechende Schulungen gemacht, bis zum Ende des Jahres sollen weitere 300.000 Internetkompetenz erwerben.

Nach Bielshowsky müssen Schüler und Lehrer "digital alphabetisiert" werden. Mit den Computer mit Internetzugang soll auch das Lernen weniger langweilig und attraktiver werden, weswegen man an den staatlichen Schulen über 42.000 Computerlabors eingerichtet habe. Zudem wird das Unterrichtsmaterial nur noch teilweise aus Büchern bestehen und vermehrt auf digitale Formate setzen.