Energiepreise: Dänemark unterstützt Einkommensschwache
Regierung in Kopenhagen plant einmaligen Zuschuss zu den gestiegenen Kosten
Die hohen Energiepreise bringen nicht nur in Deutschland ärmere Haushalte in Bedrängnis. In Dänemark soll es nun einen einmaligen Zuschuss für besonders arme Haushalte geben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Begünstigt würden 320.000 Haushalte, deren Jahreseinkommen weniger als 550.000 Dänische Kronen (73.925 Euro) beträgt. Aus hiesiger Sicht mag das immer noch als ein passabler Betrag erscheinen, allerdings sind beim nördlichen Nachbarn die Preise für Lebensmittel und die meisten anderen Waren erheblich höher als hierzulande. Das liegt unter anderem an der mit 25 Prozent besonders hohen Mehrwertsteuer.
Hierzulande übersteigen die Kraftstoffpreise inzwischen, wie berichtet, ihren bisherigen Höchststand aus dem Jahre 2012. Allerdings betrifft das in der Regel nicht die besonders einkommensschwachen Haushalte. Die können sich nämlich in der Mehrzahl kein Auto leisten und sind daher durch die Fixierung des Verkehrssystems auf den motorisierten Individualverkehr benachteiligt.
Autokraftstoffe sind aber nur ein Teil des Problems und sollen durch die dänischen Subventionen auch gar nicht abgedeckt werden. Es geht vielmehr um die Strom-, Gas- und Wärmerechnungen.
Das Geld soll unter anderem auch eingesetzt werden, um Gasthermen zu ersetzen. Durch was, bleibt unerwähnt, aber Dänemark hat bereits einen weitaus größeren Anteil an Fern- und vor allem Nahwärme, als Deutschland.
Strom wird in Dänemark, wenn nicht von Windrädern, vor allem in kleinen Blockkraftwerken erzeugt, deren Abwärme in den umliegenden Gemeinden genutzt wird.
EEG-Umlage passé?
Hierzulande könnten viele eine ähnliche Unterstützung benötigen. In der Diskussion ist unter anderem, die zu Jahresanfang bereits deutlich gesenkte sogenannte EEG-Umlage ganz abzuschaffen. Benannt wurde sie nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Die Umlage bezahlen Privathaushalte und kleine Gewerbetreibende mit der Stromrechnung. Derzeit beträgt sie 3,723 Cent pro Kilowattstunde, auf die noch einmal 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig werden. Insgesamt sind das rund 4,4 Cent oder bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden 176 Euro im Jahr.
Da der Umlage-Topf, aus dem die Differenz zwischen Börsenstrompreis und der an die Anlagenbetreiber bezahlten Einspeisevergütung ausgeglichen wird, inzwischen wegen der hohen Börsenstrompreise ein gewaltiges und weiter wachsendes Plus in Höhe von zuletzt 12,7 Milliarden Euro ausweist, wäre es naheliegend, die ohnehin zum Jahresende vorgesehene Abschaffung der EEG-Umlage vorzuziehen.