Es steht erneut eine dramatische Woche an den Börsen bevor

In Deutschland kommt es zunehmend zu Kreditproblemen bei Unternehmen.

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Der Nikkei hat auf dem tiefsten Stand seit fast 30 Jahren geschlossen und erneut 6,4 % verloren. Die G7-Gruppe will eingreifen, um einen weiteren Anstieg des Yen zu verhindern, der auf einem Höchststand angelangt ist. Japan hat weitere staatliche Mittel zur Rekapitalisierung von Banken angekündigt. Die Obergrenze wurde auf 84 Milliarden Euro angehoben. Das ist fünf Mal so viel wie bisher. "Wir müssen verschiedene Strategien in Erwägung ziehen und umsetzen", sagte Ministerpräsident Taro Aso. Außerdem will nun auch Aso strengere Regeln für so genannte Leerverkäufe von Aktien durchsetzen, um die Talfahrt der Aktienkurse stoppen.

Auch auf den anderen asiatischen Börsen kam es zu großen Börsenverlusten. Die europäischen Börsen starteten am Montag ebenfalls im Minus. The FTSE 100 in London begann mit Verlusten von 4.8%, der Cac 40 in Paris mit 5.5% und der Dax mit 3.5%.

Der britische Premierminister Gordon Brown übt Druck auf die Notenbanken aus. Er hat die Möglichkeit einer weiteren Zinssenkung in den großen Volkswirtschaften angedeutet. "Die Inflation geht in den kommenden Monaten zurück und das gibt den Währungshütern weltweit den Spielraum, eine Entscheidung über die Zinssätze zu treffen", sagte Brown.

In Deutschland kommt es zunehmend zu FTD-Befragung-Finanzkrise-verteuert-Kredite/431000.html: Kreditproblemen von Firmen, hat eine FTD-Befragung ergeben. Die Banken versuchten immer häufiger, die Konditionen laufender Kreditverträge zu verändern oder höhere Zinsen durchzusetzen, heißt es aus Industriekreisen. Die Maßnahmen reflektieren das zuletzt stark gestiegene Ausfallrisiko der Kredite, da sich die Wirtschaft in Europa bereits auf Schussfahrt in eine tiefe Rezession befindet. Das belegt auch der am Freitag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex.

Nach FTD-Informationen gäbe es bereits Gespräche mit der Bundesregierung darüber, wie vor allem kleineren Zulieferern geholfen werden kann. Ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie (VDA) sagte: "Die Wertschöpfungskette im Automobilbau darf nicht beim Thema Finanzierung abbrechen." Bei einem Hersteller hieß es, Zulieferer hätten sich bereits mit der Bitte um Vorfinanzierung gemeldet, weil sie keine Kredite mehr bekämen. Wenn die Banken trotz des Rettungspakets kein Geld mehr gäben, müsse man nach Wegen suchen, solche Firmen direkt zu unterstützen.